Nach all deinen Beschreibungen und Beiträgen ist deine Situation ziemlich plastisch dargestellt. Ich vermute mal ein wenig drauf los, nur so als Denkanstoss.
Es scheint dir schwer, sehr schwer zu fallen, eine gewisse Distanz zu deinem Freund und der Situation zu finden.
Vielleicht reibst du dich dermassen auf, um dein Selbstbild zu pflegen. Dieses spiegelt sich in den Werten, die du vertrittst... Zum Beispiel: Geduld, Aufopferungsbereitschaft, Rücksicht, Treue. Das sind alles wichtige Werte...mit denen man jedoch vorsichtig sein sollte. Ich kenne es von mir selbst nur zu gut, doch sind die genannten Werte auch gefährlich, das sie den eigenen Bedürfnissen entgegenlaufen. Ich muss lernen, meine Grenzen zu erkennen, und mich nicht zu überfordern.
Vielleicht gibt es dir auch ein Gefühl von Kontrolle, wenn du dich um jemanden kümmern kannst, der bedürftig ist. Falls dich dieser Aspekt interessiert, such mal den Begriff "Co-Abhängigkeit" im Netz. Wer ist hier das Opfer? Wer der Täter??
Ein wenig Distanz nehmen bedeutet nicht, gleich eine Beziehung abzubrechen. Man kann kann durchaus auch liebevoll Distanz nehmen, je nach Art, wie man diese Distanz kommuniziert und gestaltet.
Und das wäre auch mein gutgemeinter Rat für dich im Hier und Jetzt:
Nimm Distanz...und schau was es bei DIR auslöst.