Ich weiß, dass ich z.B. in einer Depression "nicht zurechnungsfähig" bin. Mein Affekt ist derart negativ, dass ich mich in dieser Zeit nur sehr wenig in die Öffentlichkeit traue. Ich versuche dann auch, keine wichtigen Entscheidungen zu treffen. In dieser Zeit bin ich nicht ich sondern regiert die Krankheit über mich. Ich bin ihr quasi ausgeliefert und die Hauptaufgabe ist dann, keinen Blödsinn zu machen.
Dann gibt es noch das Problem der Paranoia. Das ist unterschwellig immer da. Mal mehr, mal weniger. Ich habe mich damit weitesgehend arrangiert. Ich lasse Gedanken über Verfolgt werden, überwacht werden zu, gebe ihnen aber nicht allzu viel Raum. So kann ich doch weitesgehend ich selbst sein.
In der Hypomanie habe ich Höchstleistungen vollbracht. Natürlich wäre dieser Zustand von all den anderen zu bevorzugen. Aber wir wissen ja, es ist nicht gut so zu sein.
Wäre ich jemand anderer ohne die Krankheit? Vermutlich. Aber jetzt hab ich mich schon dran gewöhnt. Im Endeffekt muss man, wie bei allem anderen auch, das Beste draus machen.