Hallo zusammen,
der Baum hat sich ja schön entwickelt.
Nochmals zur Erinnerung: die zentrale Frage war die, welche Gefühle ich als "echt", als ursächlich meine eigenen betrachten darf.
In der Manie ist das Hirn mit diversen Botenstoffen vehement überflutet. Alle Gefühle sind extrem dominant und meist höchst euphorisch. Eine "normale" Gefühlslage ist das nicht.
In der Depression herrscht akuter Mangel an wichtigen Botenstoffen. Alle Gefühl sind gedämpft, dunkel, mutlos bis hin zu Suizidgedanken. Eine normale Gefühlslage ist das nicht.
Weder in der Manie noch in der Depression stimmt die Relation zwischen realen Bedingungen und äußeren Reizen im Vergleich zur Gemütslage. Die Gefühle stehen zwar in Verbindung zur Außenwelt, sind aber teils grotesk übersteigert. Dem dürfte kaum jemand widersprechen.
In meinem ursprünglichen Versuchsaufbau stellte ich die Frage, wie zu bewerten ist, dass ich bei ein und dem selben Reiz mit sehr unterschiedlichen Gefühlen reagieren kann:
Bei ausgewogener Hirnchemie finde ich die Sache recht hübsch.
Flutet man mein Hirn mit Dopamin und Noradrenalin, dann finde ich die Sache atemberaubend schön.
Entzieht man meinem Hirn ein paar Botenstoffe, dann macht mir die Sache Angst.
Wobei der Reiz selber sich nicht verändert hat.
Diese Veränderungen der Hirnchemie kann ich über Pillen erreichen. Manche Droge kann ähnliches bewirken. Auch auf rein körperlicher Ebene könne solche Schwankungen zustande kommen.
Folglich wäre meine Hirnchemie ständigen (wenn auch oft nur leichten) Schwankungen unterworfen und somit wäre der Nährboden für Gefühle auch ständig in Bewegung.
Wie weiß ich also, welche emotionale Reaktion wirklich meine ur-eigene ist?
LG .............. Brickman