Hallo,
es geht nicht darum, sich dauerhaft wohl zu fühlen. Ich verfolge den Ansatz der radikalen Akzeptanz aller Gefühle, ohne sie zu bewerten. Auch die übelste Depression lässt sich damit Überleben, da man nur von Moment zu Moment lebt und der gegenwärtige Augenblick niemals unerträglich ist, wie Antony de Mello so schön sagte.
Ich mache mir meine Ängste zum besten Freund und rede mit ihnen.
'WAS wollt ihr mir mitteilen? Wozu brauche ich euch? Wozu seid ihr gut? Haltet nun endlich mal die Klappe! Und ähnliches.
Zu einem glücklichen Leben gehört
'Das Glück der Fülle'
wie der Philosoph Wilhelm Schmid schreibt. Freud und Leid. Der Buddhismus sieht dies auch so. Es ist leiderzeugend, nur positive Gefühle zu wollen, und negative weghaben zu wollen.
Ebenso gehören Verluste und Loslassen zum Leben.
'Wenn Du verlierst, verliere nie den Lerngewinn' sagt der Dalei Lama.
Ein größeres Problem ist unsere Begierde. Nicht Begehren ist eine einzuübende Haltung in der Achtsamkeitsmeditation.
Mir macht diese Übungspraxis Freude, da ich immer unabhängiger von meinen Launen und Begierden werde.
Lithium beschneidet das Gefühlsspektrum nach oben und unten, was unter Umständen lebensrettend sein kann.
Manche lernen aber auch negative Gefühle besser auszuhalten und Hypomanien mit Schlafhygiene, Konsumverbot, Kontrolle der Geschwätzigkeit, Aggressionsabbau durch Bewegung ....gegenzusteuern.
Meditieren ist für mich kein Allheilmittel. Besonders in Phasen sind nur kurze Atemübungen, etwas Yoga, achtsame Alltagsverrichtungen, achtsames Gehen, achtsames Hören...angesagt. Immer wieder mal 3 bis 5 Min.
30 Min. Meditieren kann Phasen verstärken und Psychosen auslösen. Vorsicht!
Insgesamt vertrete ich die Meinung, dass wir zu sehr auf Medikamente bauen und uns damit zusätzliche Probleme schaffen. Übergewicht, Libidoverlusst, Albträume, Mangel an Empathie, zuviel Schlaf, der auch wiederum in Depression münden kann.
Wir können lernen auf den Wellen unserer Gefühle zu surfen,
wie Jon Kabat Zinn sagt.
Gefühle kommen und gehen. Ich versuche mich nicht mehr mit jedem Gedanken und Gefühl zu identifizieren. Sie entsprechen seltenst der Wirklichkeit.
In Sachen Ernährung stimme ich Sputnik nur begrenzt zu. Die kohlenhydratarme Ernährung entspricht nicht den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.
Mich macht diese Ernährung gereizt, ich gehe dann mit Hunger ins Bett, schlafe nicht gut und bin nur ein halber Mensch. Essen darf Spass machen und kann trotzdem gesund sein. Es gibt so viele eiweißreiche, vitamin- und mineralstoffreiche gute Getreidesorten, die wir nutzen sollten. Amaranth und Quinoa zum Beispiel fördern den Serotoninstoffwechsel.
Omega 3 Fettsäuren nehme ich über Leinöl, Nüsse, Mandeln und Saaten, fetten Fisch ....zu mir.
Leinöl darf nicht erhitzt werden! Zum Kochen nehme ich Raps oder Olivenöl.
Meinen Mangel an Vit D3 gleiche ich durch hoch dosiertes Vit D3 aus. Und natürlich viel rausgehen und Sonnenlicht!
Meinen Eisenmangel konnte ich nach vielen Jahren nun durch eine Eiseninfusion beheben, plus eisenhaltige Ernährung, wozu auch 2 mal die Woche rotes Fleisch gehört.
Wir müssen uns selbst zum Profi unserer Krankheit ausbilden und damit unsere Selbstwirksamkeit verbessern.
' Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es.'
E. Kästner
LG
Frech