Hallo!
Ich bin neu hier in dem Forum, hab inzwischen total viel hier gelesen und bin wirklich begeistert.
Ich bin im Moment total verzweifelt und weiß einfach nicht mehr weiter. Ich hoffe, ihr könnt mir helfen.
Mein Mann und ich haben vor 2 1/2 Jahren standesamtlich geheiratet und letztes Jahr kirchlich. Wir waren immer beide der gleichen Ansicht, dass wir perfekt zusammen passen, nichts unsere Liebe zerstören kann, wir seelenverwandt sind. Wir haben vieles zusammen unternommen, haben kaum gestritten, wir waren fast immer der gleichen Meinung, es hat einfach alles perfekt gepasst.
Anfang diesen Jahres hat er einen Zusammenbruch erlitten, konnte nicht mehr arbeiten gehen, hat nur geweint, hatte Selbstmordgedanken und ist in die Psychiatrie gekommen. Diagnostiziert wurde ein schwere Depression und Ängste. Die Depression, die Sympthome vor dem Zusammenbruch, waren seit Jahren vorhanden. Er war fast 7 Wochen in der Psychiatrie, wurde Anfang Juni entlassen. Er bekommt 2 verschiedene Antidepressiva. Leider zeigen diese, nach seiner Aussage, bis heute keine Wirkung. Er bekommt Elontril und Remergil. Am Tag der Entlassung hat er mir eine Karte geschrieben, wie dankbar er mir für alles ist, dass er froh ist eine so tolle Frau an seiner Seite zu haben, dass er mich liebt. 2 Tage später ist er ausgezogen. Er hat gesagt er hätte keine Gefühle mehr für mich, dabei hat er die ganze Zeit nur geweint. 2 Wochen später hat er mir gesagt, dass er nicht mehr zurückkommt, dass es vorbei ist, dass es besser für mich wäre, er hätte mich nicht verdient, ich hätte was besseres verdient. Es wäre jetzt schwer für mich, aber irgendwann besser, das würde ich schon einsehen. Nochmal 2 Wochen später erfuhr ich, dass er in der Zeit der Trennung was mit meiner besten Freundin angefangen hat, die seine instabile Situation ausgenutzt und nichts ausgelassen hat, um sich an ihn ranzumachen. Es war jedoch nur rein sexuell, danach hat er es auch direkt beendet bzw. ihr von Anfang an gesagt, dass er keine Beziehung will. Da war ich zum ersten Mal so richtig geschockt und noch mehr zu tiefst verletzt, hatte er mit mir doch schon seit Jahren keinen Sex. Er erklärte es damit, dass es ihm bei ihr nicht bedeutet hat, bei mir schon und es deshalb bei mir nicht funktioniert. Wir hatten uns ausgesprochen, über alles und ab dem Zeitpunkt haben wir halbwegs normal miteinander umgehen können. Als er mit ihr was hatte war er richtig aggressiv mir gegenüber, weil er gleichzeitig Schuldgefühle hatte. Inzwischen ist es so, dass sich auf einmal sein ganzes Wesen verändert und ich mich frage, ob er gerade in einer manischen Phase ist oder in einer Mischphase von Depression und Manie. Ich versuche mal aufzuzählen:
- er kauft sich ein Auto, kaum hat er sich ein Auto gekauft kauft er sich ein Motorrad und gleichzeitig schaut er schon wieder nach einem neuen, besseren Auto, Geld dafür hat er eigentlich nicht
- er geht jeden Tag aus, ist ständig unterwegs, in der der Disco überall, ist dann super gut gelaunt, total übertrieben, feiert mit viel Alkohol, ist einfach nicht mehr er selbst, sowohl ich als auch seien Freunde erkennen ihn kaum wieder
- er macht teilweise total übertriebene Witze, die jeder teilweise als unangebracht empfindet
- er redet manchmal viel und etwas undeutlich
- er fährt total aggressiv Auto, dass ich richtig Angst bekomme, auch total schnell, dreht die Musik voll auf, so extrem war das noch nie bei ihm
- er schläft kaum noch, gleichzeitig ist er aber total müde tagsüber, abends wird er dann fit und macht Party
- er lernt neue Fraune kenne, flirtet mit denen oder vielleicht sogar mehr, das weiß ich ja nicht
Zu mir sagt er, er will uns nicht aufgeben, er weiß nicht was er will, er fühlt sich innerlich zerissen. Er weiß nicht mehr wer er selbst ist, fühl sich innerlich leer. Gleichzeitig weint er die ganze Zeit, wenn er mich sieht, sagt es tut ihn so unheimlich weh, er vermisst mich so, er erinnert sich jeden Tag an alle möglichen Kleinigkeiten, das tut ihm so weh und er vermisst mich. Er sagt er würde gerne zurückkommen, gleichzeitig hat er noch Bindungsängste, die Angst vor dem Endgültigen, die Angst die Freiheit zu verlieren...Dabei hab ich ihm in der Beziehung immer alle Freiheiten gegeben.
Jedenfalls ist er seit über 2 Monaten nicht mehr Zuhause, wohnt bei seinen Eltern. Wir sehen uns meistens so einmal in der Woche. Jedesmal spüre ich wie sehr er mich noch liebt, er weint oft und viel und sagt mir immer wieder wie sehr er mich und unser leben vermisst. Gleichzeitig sag er, er habe mich nicht verdient, er hätte mich nie glücklich gemacht, könne mir nicht geben was ich brauche.
Was soll ich denn jetzt machen?
Ich weiß, dass er mich noch liebt, aber irgendwas hindert ihn zurückzukommen?
Ich weiß nicht, wieviel Kraft ich noch habe das alles auszuhalten, diese Ungewissheit.
Er fängt jetzt im September eine Therapie an. Aber das Problem ist, dass ja nur Depression diagnostiziert wurde und er auch nur darauf behandelt wurde. Aber ich kann mich ja schlecht mit seiner Therapeutin und seinem Psychiater in Verbindung setzen und meine Vermutung äußern, oder?
Was kann ich tun, damit er zurückkommt? Ich weiß, dass er gerade auch den Halt, den ich ihm geben kann brauchen könnte. Ich habe ihm immer Halt gegeben...
Was soll ich tun? Ich weiß nicht, wie lange ich das noch aushalten kann..Bitte helft mir..!