Hallo,

immer schon spürte ich die Herbstzeit. Die dunkle Jahreszeit hat neben den durchaus auch schönen Seiten, wie das bunte Herbstlaub, das goldene Licht, Altweibersommer eben auch die frühe Dunkelheit und in mir immer auch eine gewisse Melancholie.

Obwohl wir zur Zeit mit dem Wetter Glück und noch warmes und sonniges Wetter haben, streckt die Melancholie in mir schon die Fühler aus. Diesmal dieses Gefühl, als ob ich nach dem Tod meiner Mutter in so einer Zwischenzeit gelebt habe und nun so langsam die Realität bei mir ankommt. Nicht mit unendlicher Trauer oder Weinen, zumindest bisher nicht, sondern es ist wie so ein langsam durchsickerndes Wissen, dass sich eigentlich alles irgendwie geändert hat. Weit mehr als nur der Tod eines Elternteils.

Mir wird bewusster, das vermeintliche "Gewissheiten" verschwimmen, die "Kindheit" endgültig verschwunden ist, das die Umgebung / Umwelt sich geändert hat und ich mich irgendwie wieder verorten möchte, aber noch nicht weiß wo.

Am Sonntag bin ich 2 Stunden spazieren gegangen, habe einerseits das Wetter, die Natur, das langsam sich verfärbende Laub genossen, aber gleichzeitig ein Gefühl der Sehnsucht nach dem "Alten" verspürt. Erinnerungen an frühere Spaziergänge, die sich unbeschwerter anfühlten und die Frage, ob ich jemals wieder diese Unbeschwertheit erlangen kann oder sie immer mit Erinnerungen aus früheren Tagen, wo sich alles noch "Normal" anfühlte. Bald ist der Geburtstag meiner Mutter im Oktober und ich bin am überlegen, wie ich/wir ihn begehen werden.

Die Suche und Sehnsucht nach Halt und Geborgenheit beschäftigt mich und ich hoffe, ich komme irgendwie durch diese dunklere Jahreszeit, die immer schon schwierig war aber jetzt mit der Trauer noch gefühlt herausfordernder.

Viele Grüße Heike

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Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.

"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).