Gestern und heute hatte ich intensives Vermissen. Und ich hatte das unbändige Bedürfnis "meine kleine Mutti" fest in meine Arme zu schließen.
Und ich schaue in ihre klaren blauen Augen mit der Frage "was geht hinter dieser Stirn (noch) vor sich". Sie hat ja nicht gesprochen. Und die Frage hat mich oft verrückt und verzweifelt gemacht, weil es darauf nie eine Antwort gab, jedenfalls keine mit auch nur annähernden Gewissheiten. Dann musste ich versuchen, etwas anderes zu denken und zu fühlen. Und das ging einfach nicht gut. Und oft, wenn ich meinen Besuch bei ihr beendete, lastete diese "Leere", die meine und die ihre (?), tonnenschwer auf mir.

Warum kann ich sie nicht noch einmal umarmen, dieses kleine Wesen mit dieser immensen Hilflosigkeit, die mit der Alzheimer-Erkrankung alle kämpferischen, krötigen Seiten komplett abgelegt hat. Sie war einfach nur noch hilflos und liebenswert. Meine Ambivalenz zu ihr war komplett weg seit ihrer Erkrankung. Mehr als 10 Jahre lang. Und man konnte sie fast bis zum Ende zum Lachen bringen, manchmal indem man komische Geräusche machte und witzige Grimassen schnitt.

Ich muss grad weinen. Lass mich dich umarmen und einfach nur lieben.

Alles Gute
Friday

<|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|><|>

Nicht alles, was schwankt, ist bipolar.

Hätte ich die Kraft nichts zu tun, ich täte nichts.

Man muss sich von sich selbst nicht alles gefallen lassen.