Der erwähnte Bekannte von mir, der unzählige erfolglose Absetzversuche hinter sich hat, hat mir auch erzählt, er sei beim Absetzen immer bis zu einer ganz bestimmten Dosierung gekommen und dann psychotisch geworden, wenn er weiter zu reduzieren versucht hätte.
Denke der positive Aspekt dabei ist, dass er wenigstens diese Grenze kennenlernte. Und so zwar langfristig bei Medikamenten geblieben ist. Aber auch nicht mehr nimmt, als nötig, weil er die Erfahrung gemacht hat, wie weit er reduzieren kann.
Vielleicht wird es mir beim weiteren Absetzen ähnlich ergehen. Das ich zwar irgendwo scheitere, anschließend aber wenigstens wissen werde, bis zu welchem Punkt ich gehen darf. Welche Dosierung noch ausreicht, um nicht in manische und psychotische abzudriften.
Diese Grenze kann sich aber über die Zeit hinweg auch verschieben. Der genannte Bekannte von mir nahm etwa bis vor einigen Monaten 100 mg Seroquel abends und eine mir nicht bekannte Menge Abilify morgens. Er hat dann aber gemerkt, das was in ihm aufkeimt und hat das Seroquel von 100 auf 200 mg abends erhöht. Um auf der sicheren Seite zu sein. Und blieb dabei. Was meiner Meinung nach ne gute Wahl war. Denn bei einer erneuten heftigen Phase landet man am Ende in der Psychiatrie, wo dann mehr als nur ein kleines bisschen erhöht wird. Sondern man gleich total mit Psychopharmaka abgeschossen wird (Leider zumindest meine Erfahrung und in der für mich zuständigen Psychiatrie der Regelfall).
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 11.07.18 10:11.