Will dir in Bezug auf beide Punkte zustimmen.
Bei mir tauchten psychotische Symptome z. B. immer nur infolge von ausgeprägten Manien auf. Daher versuche ich immer frühzeitig, meine Person und meine Leistungen zu relativieren und kleinzureden, sobald ich anfange, mich selbst zu erhöhen oder zu optimistisch zu sein. Denn das ist bei mir immer das, was eine Manie bislang einleitete und sich dann darin noch massiv ausdehnte. Ohne Überoptimismus usw. waren auch psychotische Symptome nie bei mir da.
Einen anderen Zusammenhang, den man auch oft findet, ist der zwischen Trauma (bzw. posttraumatischer Belastungsstörung) und Psychose. Schon nach meiner ersten Episode stolperte ich in einem Fachbuch über diesen Ursache-Wirkungs-Zusammenhang, fragte den Oberarzt der Psychiatrie, wo ich 2007 meine erste Episode hatte und der bestätigte mir dann: "Wenn ein Trauma eine Psychose auslöst und man das Trauma komplett integriert hat, ist die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Psychose nur noch so hoch wie in der übrigen Bevölkerung (1 Prozent)."
Zuletzt zu Peter Lehmann. Da verhält es sich natürlich ein bisschen wie bei den Büchern von Motivationsgurus. Wo nur die Erfolgreichen herausgepickt werden, deren Strategien genannt werden und davon dann abgeleitet wird, dass man zwangsläufig erfolgreich werden würde, wenn man mit den identischen Strategien heranging. Während gleichsam ausgelassen wird, wie viele Menschen mit der gleichen Strategie starteten und scheiterten. Vielleicht gerade wegen der Anwendung eben dieser Strategien. (Eine wissenschaftliche Dissertation mit dem Titel "Die Psychologie der Superreichen" schrieb übrigens Rainer Zitelmann zum Thema Erfolgsfaktoren. Aber das nur am Rande).