Hallo Milla,

danke für Deine Rückmeldung.
Es freut mich, zu lesen, dass ich Dir Mut machen kann.

Ich knüpfe mal an Deinen letzten Halbsatz an: "... denn Du gibst nie auf und findest Lösungen."
"Aufgeben" ist bei meinem ausgeprägten (Über-)Lebenswillen offensichtlich nicht vorgesehen.

Schon viel zu oft habe ich erfahren, dass es mitunter dort Lösungen gibt, wo z.B. Schulmediziner nicht hinschauen.
Ich mache ihnen das nicht zum Vorwurf. Sie handeln und behandeln danach, was ihnen vermittelt wurde.
Damit bin ich bei meinem aktuellen Problem: meiner derzeitigen Erkrankung.

Ich komme gerade vom Neurologen und habe dort erfahren, dass meine Erkrankung
- der Ausfall des Gleichgewichtsnerv's in meinem linken Ohr - keine neurologische ist.
Zuständig sei hierfür der Hals-Nasen-Ohren-Arzt.

... und bei dem war ich ja vor der Krankenhauseinlieferung.
Alle Tests, mit denen meine Erkrankung zweifelsfrei diagnostiziert werden konnte, hat er nicht gemacht.
Ihm Krankenhaus holte die Ärztin in der Notaufnahme den wichtigsten, fehlenden Test nach.

Dass ich dann auf der Station der Neurologie untergebracht und weiterbehandelt wurde, war einfach so.
Damit scheint auch klarer zu werden, weshalb mir entscheidende Informationen bei der Entlassung nicht
mitgegeben wurden. Die hatten dort einfach keine Ahnung! (meine Einschätzung)

Als Glücksfall betrachte ich in diesem Zusammenhang meine zweite Einlieferung.
Die Neurologin in der Notaufnahme hatte Ahnung und hat mir alles detailliert erklärt,
was ich wissen mußte. Über das Verhalten ihrer Kolleginnen auf Station war sie selbst erstaunt.

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Der Arzt, bei dem ich heute war, hat sich Zeit genommen und mir alle Fragen beantwortet,
aufgrund seiner Berufserfahrung - auch im Krankenhaus.

Er bestätigte mir, was mir wichtig war und was ich bereits wußte:
diese Erkrankung ist unabhängig vom Alter. Sie kann jeden treffen.
Die genauen Auslöser sind unbekannt.

Bekannt ist, dass es nach Heilung des Nerv's nie wieder so sein wird, wie vorher.
Die Erfahrung zeigt: es wird etwas zurückbleiben, wie z.B. meine Gangunsicherheit und
die Tendenz, nach rechts zu kippen. Der Rollator wird also mein Begleiter bleiben müssen.

Da bin ich aber froh, wenigstens ein so tolles Modell zu haben (Galgenhumor).

Dass sich im Kopf, wo in den 4 Wochen Drehschwindel alles durcheinandergeraten ist,
alles wieder so anordnet, wie es vorher war, darf auch bezweifelt werden.

Ich habe auch erfahren, dass meine extreme Geräusch- und Lärmempfindlichkeit, daher kommt,
weil der Gleichgewichtsnerv mit dem Hör-Nerv zusammenhängt.
Ob sich das nochmals ändert ???

Ich bin dem Arzt für seine Offenheit sehr dankbar.
Ungewißheit ist für mich schlimmer wie die unangenehmste Wahrheit.

* * *

Ich esse jetzt erst einmal eine vegetarische Bio-Pizza.
Die habe ich mir auf den Schreck' hin geleistet.

Viele Grüße

Deborah


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Wer etwas will, sucht Wege.
Wer etwas nicht will, sucht Gründe.

Lerne erst laufen,
bevor du versuchst zu rennen.
("zeitzuleben", Ralf Senftleben)

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