Auf der Suche nach einem Zuhause, wo ich Weihnachten nach meinen Vorstellungen feiern konnte,
fand ich vor Jahren ein Ev. Familienferiendorf, bestehend aus kleinen und großen Schwedenhäusern,
inmitten eines Krüppelkiefernwäldchens gelegen.
Die Besonderheit war: in den Unterkünften gab es weder Radio noch Fernsehen.
Es war genau das, wonach ich gesucht hatte!
In einem Minihäuschen, in dem es für mich an nichts fehlte, habe ich im Winter etliche glückliche Tage verbracht.
Maya war dort auch sofort zu Hause. Ich zahlte für eine Übernachtung mit Hund € 35,00.
... und wohnte zudem direkt "mit der Nase" am Meer.
Rückblickend kann ich sagen:
Dort wurde das Samenkorn gelegt, in meiner heutigen Heimat leben zu wollen.
* * *
Dann kam Corona und alles wurde anders.
Das Ev. Familiendorf heißt heute nur noch Familienferiendorf.
Es gibt Wlan, Radio und einen Flachbildfernseher in jeder Unterkunft.
... und die Preise erhöhten sich um ein Vielfaches.
Auch diese Ferieneinrichtung für Familien mit kleinem Einkommen kämpfte um's Überleben.
Ich habe Verständnis für die Veränderungen.
... doch nun ist es nicht mehr der Ort, an dem ich sein mag.
Zum Abschied feierte ich dort meinen Geburtstag, als ich 75 Jahre wurde.
Als es in der Rezeption hieß: "Bis zum nächten Mal ...!" wußte ich bereits, dass es das nicht geben wird.
* * *
Nun muß nur noch Maya's Hundebett, das im Magazin eingelagert ist, abgeholt werden.
* * *
Das Ev. Familiendorf mit seinem zugewandten Personal werde ich in guter Erinnerung behalten.
Die Aufenthalte dort, das Gefühl, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, waren ein Übergang.
Ein wenig wehmütig bin ich dann doch, weil etwas so Schönes zuende gegangen ist.
Deborah
3-mal bearbeitet. Zuletzt am 24.11.22 05:26.