2004 lebte ich seit 2 Jahren in meiner Wahlheimat SH, in einem kleinen Dorf,
wo sich Fuchs und Hase 'Gute Nacht' sagen.
Ausser weiten Feldern, Seen und Wäldern gab es dort nix.
Die nächste Einkaufsmöglichkeit war 4 km entfernt.
Seither weiß ich, wie gut eine Tasse Kaffee schmeckt,
wenn man soweit erst radeln muß, um die fehlende Milch zu kaufen :-)
Diese Erfahrung möchte ich nicht missen.
Sie läßt sich heute auf viele Dinge übertragen.
An die 6 Jahre, die ich dort lebte, denke ich sehr gerne zurück.
In dieser Zeit habe ich mich von 4 Jahren, die ich in der Psychiatrie verbleiben mußte, erholt.
Damals las ich in einer Illustrierten eine kleine Anzeige: "Mein Briefkasten hat Hunger!"
Ich habe darauf geantwortet.
Seither pflege ich eine Brieffreundschaft mit einer Frau in meinem Alter.
Sie hat sich sogar einmal per Bahn auf den Weg gemacht, um mich kennenzulernen.
* * *
Gestern erhielt ich von ihr einen handschriftlichen Brief (anfangs nur mit Computer geschrieben), auf ausgesucht schönem Briefpapier. Der Umschlag war mit Stickern geschmückt. Ich erfuhr, wie froh sie sei, dass zwischen uns eine solch' schöne Freundschaft entstanden ist. Sie habe 2004 einen Ordner angelegt und darin alle meine Briefe aufbewahrt (seit nunmehr
18 Jahren).
Ich fühle mich geehrt und wertgeschätzt.
Welch' ein großes Geschenk in einer in einfachen Zeit!
Deborah