Guten Morgen liebe Miramis,
danke für die Erinnerung daran, dass Nervenzellen sich ausgesprochen langsam regenerieren.
Eigentlich hätte ich das wissen können, habe es selbst schon am eigenen Leib erfahren.
Deinen Hinweis auf die Akupunktur habe ich nicht vergessen.
Ich kümmere mich darum.
Am Montag fahre ich jetzt erst einmal zu meiner Ärztin in der Psychiatrischen Institutsambulanz in SH.
Diese Fahrt muß ich - ob ich will oder nicht - mit Rollator antreten. Das macht mir Sorgen.
Deshalb steht meine Gehbehinderung im Moment im Vordergrund.
Der Physiotherapeut hat mir mit auf den Weg gegeben, mutig, laut und deutlich zu sagen:
"Helfen Sie mir. Sie sind dazu verpflichtet!" In gesunden Zeiten mache ich das mit links.
Jetzt, wo ich mich hilflos und schutzbedürftig fühle, sieht das anders aus.
Ich bin ein Mensch, der viel Bewegung braucht und lange Strecken laufen will, um sich wohlzufühlen.
Dass ich in diesem Punkt nun dermaßen (bleibend?) eingeschränkt bin, setzt mir arg zu.
Über die Erfindung des Rollators bin ich froh, dennoch ...
Für mich ergänzen sich Schulmedizin und alternative Heilmethoden auch.
Ich nutze beides erfolgreich seit Jahren.
Im Moment vermisse ich den Psychiater und Psychotherapeuten, der mich 14 Jahre lang unterstützt hat
und dem ich verdanke, dass ich heute bin, wie ich bin.
Wenn ich z.B. mit meinen Kräuterideen ankam, meinte er anfangs: "Darüber können Sie mit mir nicht reden.
Ich bin der Chemiedoktor!" Nach einer Pause ergänzte er: "Aber ich habe zu Hause ein Kräuterbuch.
Da kann ich nachgucken." Und ab diesem Zeitpunkt galt:
was hilft hat recht
Meine jetzige Ärztin schaut auch weit über den Tellerrand hinaus, doch in meinem Fall ist sie sehr vorsichtig.
Sie kenne aus ihrer langen Berufstätigkeit keinen einzigen Fall, der mit 400 mg Carbamazepin ca. 20 Jahre
frei von Depressionen und Manien sei. So lange ich ihre Patientin sei, gäbe es mit ihrer Unterstützung keine
Veränderung.
Vielleicht hat sie bezüglich meiner derzeitigen Erkrankung noch Ideen, wenn sie von mir die genaue Diagnose erfährt.
Danke, dass Du mir aufzeigst, was ich schon alles geschafft habe.
Danke für' Mut machen!
Viele Grüße
Deborah
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Wer etwas will, sucht Wege.
Wer etwas nicht will, sucht Gründe.
Lerne erst laufen,
bevor du versuchst zu rennen.
("zeitzuleben", Ralf Senftleben)
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