Danke für deine Hinweise. Du hast sicher recht damit, dass ich selbst Hilfe in Anspruch nehmen sollte. Ich habe das auch schon öfter überlegt, mich bisher aber davor gescheut, da mir das Konzept der Situation zu seltsam war: Weil SIE SICH nicht helfen lassen will, suche ICH stattdessen MIR Hilfe, um nicht an ihren Problemen kaputt zu gehen.
Das mit dem Selbstwert ist ein anderes Thema. Ich war nie von zu übermäßigem Selbstvertrauen "geplagt" und habe mich selbst auch nie zu wichtig genommen. Ich kann schwer "Nein" sagen und meistens stelle ich meine Bedürfnisse hinter die anderer. Das kommt dem Verhalten meiner Freundin in der Situation natürlich sehr entgegen. Und auch, wenn das vermutlich keine Entschuldigung für diverse Verhalten ihrerseits ist, aber ich mache es ihr nicht sehr schwer, mich "auszunutzen". Immerhin nimmt sie nur das an, was sich ihr "freiwillig" anbiete.
Ich möchte noch einmal klar festhalten, dass eine Trennung für mich nicht in Frage kommt. Was ich mir in diesem Zusammenhang aber schon sehr oft gedacht habe, war, dass ich vielleicht aufgrund meiner Aufopferungsbereitschaft (so toll die für eine Beziehung auf Augenhöhe in "Friedenszeiten" auch sein mag) gerade nicht der Partner bin, den sie derzeit braucht. Sie braucht jemanden, der ihr echte Grenzen setzt, der genug gesunden Egoismus hat, um sich in erster Linie um sich selbst zu kümmern. Jemanden, der ihr die Eigenverantwortung über ihr Leben zurück gibt, anstatt ihr alle Probleme aus dem Weg zu räumen. Und jemanden, der die Härte hat, sich umzudrehen und sie einfach stehen zu lassen, wenn sie die Situation eskalieren lässt. Wahrscheinlich könnte ich das auch alles lernen - aber wie gesagt: Mein Selbstvertrauen war noch nie zu ausgeprägt.