Es ist wirklich verzwickt,
ich kann Dich verstehen, aber ich glaube ich kann mich auch in Deine Partnerin gut herein versetzen. Es ist frustrierend am eigenen Selbstbild als selbständiger und organisierter Mensch festzuhalten und dabei zu sehen dass man nichts mehr auf die Reihe bekommt.
Ich habe in den letzten Jahren gelernt, das Perfektionismus eine ungesunde Eigenschaft ist. Ich dachte immer es muss doch gut sein, schließlich gibt man sein Bestes. Aber es kann wirklich selbstzerstörerisch sein. Zum Beispiel hält diese Eigenschaft jetzt Deine Freundin davon ab, sich Hilfe zu suchen.
Du hast ja ursprünglich gefragt, wie Du solche Streits vermeiden könntest. So wie Du die Situationen beschreibst hast Du aber gar keinen Anteil daran, daher fürchte ich, in der Richtung ist nichts zu verändern.
Es muss wirklich erschöpfend sein, daneben zu stehen, und zusehen zu müssen wie sich ihre Zweifel usw ausspielen.
Ich glaube Du kannst ihr nur stehts ruhig und sachlich spiegeln, dass Du findest sie wirkt verändert und dass es Deiner Meinung nach nicht besser wird sondern Du ihre Stimmungen immer öfter und ausgeprägter erlebst, und vorschlagen, gemeinsam Hilfe zu suchen.
Ebenso solltest Du sie vor der Familie vielleicht nicht in Schutz nehmen, sondern lieber auch dort Deine Sorgen ansprechen.
Ich glaube im Moment hat sie Dich noch als Krücke, und es läuft ja alles noch irgendwie mit hängen und würgen, mit einem Außenbild das noch einigermaßen steht und mit Deiner finanziellen Unterstützung, ohne dass sie sich wirklich Hilfe suchen muss.