Liebe Lena,
danke für Deinen Beitrag.
Indem ich als Betroffene Verständnis für die Krankheit bzw. Verstehen, was eine Depression bedeutet, einfordere,
meinte ich keinesfalls, dass der Angehörige/Partnerin allesverstehend, ganz auf seine eigene Bedürfnisse verzichtend,
zum reinen Helfer werden soll. Im Gegenteil: die Krankheit verstehen, kann auch bedeuten, das Hilfe durch Nichthilfe angebracht ist.
Dadurch bleibt eine Beziehung durchaus auf Augenhöhe erhalten.
Bevor ich Omega geantwortet habe, habe ich mich zurückversetzt in meine langwierige Depression,
eine komplette Bewegungsunfähigkeit - innerlich wie äußerlich -.
Aus Omega's Beitrag spürte ich zwar Hilflosigkeit und Überforderung, in erster Linie aber eine Aufforderung an den Erkrankten,
etwas zu tun, was aus meiner Erfahrung in depressivem Zustand unmöglich ist.
Ich persönlich habe derartige Erwartungen vonseiten meiner mir nahestehenden Menschen nicht erlebt.
Sie haben mich einfach "gelassen" und sich ausschließlich um ihr eigenes Wohlbefinden gekümmert, wenn auch schweren Herzens. Das war in meinem Fall letztendlich für beide Seiten sehr hilfreich.
Obwohl ich das, was Du geschrieben hast, verstehe, kann ich mich in die Situation einer Angehörigen, die sich anders verhält, als ich es selbst erfahren habe, nicht einfühlen.
Dennoch: nochmals "danke" für Deine Sicht der Dinge.
Damit ich jetzt nicht über statt mit Omega kommuniziere, antworte ich ihr nochmals separat.
Viele Grüße
Deborah
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Wer etwas will, sucht Wege.
Wer etwas nicht will, sucht Gründe.
Lerne erst laufen,
bevor du versuchst zu rennen.
("zeitzuleben", Ralf Senftleben)
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