Hallo omega,
ein sehr herzliches Willkommen im Forum und ein Danke für deine bisherigen Beiträge.
Das Thema Beziehungen und Liebe ist für bipolare Menschen ein ganz besonders schwieriges. Zum einen
sind Gefühle von einem zum anderen Menschen oft schon nicht einfach, durch die sehr hohe Emotionalität
unserer Krankheit haben wir sehr oft große Schwierigkeiten uns selbst zu definieren. Als unmittelbare Folge
daraus übertragen wir das auf den Menschen, der uns sehr anzieht, den wir unter Umständen lieben, ohne
dass es uns direkt bewusst ist.
Hinzu kommen die Zweifel, was ist krankheitsbedingt und folglich kein wahres, ehrliches Gefühl. Man sollte
solche Überlegungen nicht gegeneinander aufrechnen. Zuneigung ist ein "Bauchgefühl" und ein "Kopfgefühl",
das nicht einmal räumliche Nähe voraussetzt, zu Anfang zumindest nicht. Wächst ein solches Vertrauen
bereits im Vorfeld, können die Gefühle so falsch nicht sein.
Jeder Mensch hat seine Geschichte, der eine eine klare, der andere eine anscheinend verworrene.
Wer mit unserer Krankheit durchs Leben geht (gehen muss), kennt sehr viele Wege. Die speziellen Wege
der Manie und der Depression sind dabei noch gar nicht eingerechnet. Die Reduzierung allen Handelns
auf die Krankheit ist eine einfache Logik, die Denkschemata folgen anderen Gesetzen, die nicht jeder un-
bedingt verstehen kann (muss).
Beziehungen mit/unter Bipolaren Menschen sind eine Herausforderung, bestimmt nicht einfach, aber mit
Sicherheit spannend und aufregend. Ob sie die Gefahr von Episoden nach unten oder oben in sich bergen,
ich glaube, auch nicht mehr oder weniger als das für "normale" Beziehungen gilt.
Wer liebt, leidet irgendwie immer, so oder so, muss ja nicht negativ sein.
Das Zustandekommen einer neuen Beziehung ist oftmals ein sehr wichtiges Indiz für deren Qualität.
Auch tangieren neue Beziehungen die alten, ob sie nun beendet sind oder in irgendeiner Form noch weiter-
bestehen. Es gibt kein Recht auf Fortbestand von irgendwas.
Eine neue Liebe muss ehrlich und aufrichtig sein, das ist die Basis auf die beide Partner aufbauen sollen.
Alles andere lässt sich regeln, bei zwei aufgeschlossenen Menschen sehe ich da keine Probleme.
Vergangenes lässt sich abschließen, ohne die Vergangenheit zu verleugnen
Peter