@ Friday
Danke für deine Nachrichten.
Die Beziehung zwischen ihm und mir stand schon immer unter dem Motto "Wir lassen uns unsere Freiheiten". Es ging nicht um Untreue oder so ein Zeugs. Eher darum, und gegenseitig keinen Druck zu machen.
Ich war 10 Jahre Single bevor ich mit ihm zusammenkam. Er hatte einen Haufen Affären und oberflächige Beziehungen gehabt. "Gebraucht" im konservativen Sinn haben wir die Beziehung beide nicht - war auch wohl eher als Affäre geplant.... aber die Gefühle kamen uns da in die Quere. ;-)
Ich habe nie Druck gemacht, gefordert oder etwas erwartet. Ich bin immer mit der wenigen Zeit, die uns gemeinsam blieb (neben seinem Job und seinen Kindern auch noch seine Stimmungen) glücklich gewesen.
Trotzdem empfindet er mich Momentan wohl als Ballast, den er abwerfen muss.
Ich hielt unsere Beziehung, trotz der Krankheit, immer für gesund. Wir mögen uns, haben gute Gespräche, eine ähnliche Lebensphilosophie, lachen viel gemeinsam und finden uns körperlich anziehend. Eigentlich gibt es keinen Grund, sich zu trennen.
Ich weiß zu wenig über diese Krankheit. Hab zwar schon einiges im Inter-net gelesen, aber es klingt alles nicht wirklich einleuchtend oder eindeutig. Vielleicht macht das die Krankheit ja so tückisch...
Vielleicht ruht er sich auch auf der Diagnose aus. Manchmal ertappe ich mich bei solchen Gedanken.... bilde mir ein, er macht es sich leicht und bequem, braucht nicht mehr zu agieren, kann sich auf seine Krankheit zurückziehen, sich in ihr einrichten.
Vielleicht ist der Leidensdruck bei ihm noch nicht groß genug, um wirklich etwas zu ändern. Ich habe ganz dezent (ohne Druck!) Vorschläge gemacht, von denen ich mir erhofft habe, dass sie ihn entlasten und entspannen können (gemeinsamer Sport, 1-2 Tage pro Quartal, die er alleine verreist, Anheuerung einer Haushaltshilfe o.ä.). Er hat sie bisher nicht angenommen: möglicherweise war sein Antrieb schon zu schwach.
Ich habe mir gestern vorgenommen, erst einmal ein bis zwei Wochen abzuwarten und ihm dann eine E-mail zu schreiben. Einfach, um ihm den Eintritt in die offene Tür zu erleichtern. Von sich aus wird er nicht auf mich zugehen (können), da bin ich mir sicher. Dazu nimmt er zuviel Rücksicht auf meine (verletzten) Gefühle.
Früher den Kontakt zu suchen, macht keinen Sinn, denn in der Stimmung, in der er gestern war, wird er mich zurückweisen. Und das möchte ich mir selber nicht antun - dazu mag ich ihn viel zu sehr.