Hallo Dauphine,
ja dieser Tage muss ich auch gut aufpassen auf mich, da die depressive Stimmung nur eine Biegung um die Ecke liegt. Die kurzen Tage haben leider Einfluss auf mein Gemüt und ich bin froh, wenn es wieder aufwärts geht.
Ich stelle mir das schwierig vor, wenn man gerne sich unterhalten und sich austauschen möchte und gerade die eigene Familie ist nicht der richtige Ansprechpartner für einen. Das ist wirklich schade, aber vielleicht sind sie einfach auch selber überfordert.
Solange es einigermaßen trocken ist, macht mir die Kälte nichts aus. Wenn ich es schaffe mich zu motivieren, dann mag ich sogar die Kälte. Ich ziehe mich schön warm an und gehe dann raus und mache durchaus einen längeren Spaziergang.
Wenn ich dann auf dem Rückweg bin und auf dem letzten Drittel kommt der Gedanke, dass es jetzt gut war und ich mich auf mein warmes zuhause freue, kehrt ein gemütliches Gefühl ein. Denn wenn ich dann zuhause bin, stelle ich Wasser auf, mache mir eine Kanne schwarzen Tee, zünde Kerzen an und liebe die Teezeremonie nach einem solchen Spaziergang.
Vielleicht hilft es dir auch, du kannst zwar nirgendwo einkehren, aber du kannst es dir auch zuhause gemütlich machen, nach einem Spaziergang und ggf. kannst du deine Familie daran teilhaben lassen und bei Tee oder Kaffee und einigen Keksen, die du gebacken hast, so eine kleine gemütliche "Auszeit" kreieren. Evtl. kannst du sogar jemand aus deiner Familie motivieren, mit dir den Spaziergang zu machen und sich dann gemeinsam auf das gemütliche heimeliege freuen?
Viele Grüße Heike
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Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.
"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).