Wenn ich einfach mal direkt fragen darf: Was genau sind denn deine Ängste, also, was könnte passieren, könnte eintreten das dir Angst macht im Umgang mit Menschen oder Situationen? Ist es z.B. die Angst, das du andere Menschen enttäuschen könntest? Das sie z.B. über dich lachen könnten hinter deinem Rücken oder eine falsche Meinung von deiner Person haben könnten? Oder ist es eher z.B. die Angst, das dir jemand konkret physisch an Leib und Leben etwas antun könnte?
Je diffuser und unklarer die Angst ist, umso schwieriger ist sie wahrscheinlich zu behandeln.
Wie gesagt, ich denke du solltest versuchen zurück zu gehen Schritt für Schritt im Betrachten deiner eigenen Lebensgeschichte: Wo hat es angefangen ganz zum allerersten Mal? Was ist der Zustand, vor dem du Angst hast, das er eintreten könnte?
Ich denke, zuerst sollte man irgendwie eine Stablisierung erreichen, das die Angst nicht auf andere Bereiche deines Lebens übergreift und das Problem sich vergrössert. Und wenn du den Auslöser gefunden hast, dann in ganz kleinen, ruhigen und überlegten Schritten gemeinsam mit deiner Therapeutin eine Analyse machen und sich vorarbeiten bis später zu einer Konfrontationstherapie.
Da deine Ängste allgemein sind, also eher soziophob, kann Ausweichen auf Dauer keine Lösung sein. Man kann vielleicht einer Angst wie der Phobie vor Spinnen ausweichen, in dem man sich einfach fernhält von den Tieren, aber bei Angst vor Menschen in der Gesellschaft ist das leider nicht möglich, man wird immer wieder damit konfrontiert wenn man nur schon vor die Tür geht. Nur zuhause sich einmauern kann aber auch nicht die Lösung sein.