Ich glaube, Du verstehst mich falsch. Ich kommuniziere völlig normal und bin empathisch unterwegs.
Die Krankheit hat irrationale Züge und entsprechende Auswirkungen im Alltag. Um diese zu verstehen und mit denen zurechtzukommen, analysiere ich verschiedenste Szenarien. Einmal wird analysiert, wenn ich gegen die Wand gefahren bin, vor allem früher, um daraus zu lernen. Zum anderen analysiere ich vorweg.
Das Problem für mich ist nur, die Krankheit ist nicht greifbar, nicht fassbar. Es ist schwer auszumachen, wann und wie heftig sie in einem reagiert. Die Übergänge, wenn man abgeleitet, sind fließend. Häufig spielen andere psychische Sachverhalte mit rein einschließlich psychische Kollateralschäden. Dann noch die Nebenwirkungen von Medikamenten... Und die sozialen Auswirkungen. Wenn jemand von bipolar redet und deswegen soll ich jetzt etwas machen, dann habe ich mindestens drei Fragezeichen auf der Stirn. Die Verflechtung der kranken Psyche mit dem Alltag lässt selbst triviale gute logische Vorsätze wie Seifenblasen zerplatzen. Und deswegen habe ich auf meinem Weg, erst zufällig und später sehr bewusst anhand meiner Beobachtungen mir mein Leben mit der Krankheit zerlegt und über z. B. Modelle in der Analyse ud Prävention greifbar gemacht und meine Stabilität aufgebaut.
Meine Kommunikation im Alltag ist normal. Mein Handeln ist normal und stressresistent. Wenn man es von mir weiß, kann man an kleinen Handlungen zwischendurch erkennen, das ich mir flexible Nischen aufgebaut habe, die sehr unauffällig zur Regeneration dienen.