Hallo nebulos,
all die Bestrebungen im Arbeitsbereich, im Wohnbereich, im öffentlichen Bereich, die vor allem auch mit der Behindertenrechtskonvention einhergehen, dienen dem Recht auf Teilhabe in Gesellschaft und im Arbeitsbereich. Die Hilfen, die dafür bereit gestellt werden, dienen dazu, damit Menschen, dieses Recht auch wahrnehmen können.
Inclusion und Teilhabe zielt also auf ein Recht auf selbstbestimmtes und selbstverantwortliches Leben, so weit so gut. Aber keiner sollte verpflichtet werden, dieses Recht auch wahrnehmen zu müssen.
Ich nehme Medikamente, Therapien und weitere Hilfen in erster Linie für mich in Anspruch, wenn ich für mich feststelle, dass es ein gutes Aufwand-Nutzen-Verhältnis ist und meine Lebensqualität bessert. Aber all das tue ich nicht, weil ich meine der Gesellschaft in dem Sinne verpflichtet zu sein, um mich mit Pillen und Therapie zur höchstmöglichen Leistungserbringung zu dopen (sorry, für das Wort).
Meinen mir möglichen Minijob mache ich gerne, gebe auch geren der Gesellschaft etwas zurück, aber freiwillig und nicht dass ich es als eine Verpflichtung sehe und dies dann auf alle Menschen fest mache.
Viele Grüße Heike
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Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.
"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).