Hallo nebulos,
Verantwortung wieder für sich selbst stabil und kontinuierlich übernehmen können ist ein hohes Gut für uns. damit gehen wir auch als ein Teil der Gesellschaft in Verantwortung für diese.
nebulos schrieb:
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> Gewisse Diskussionen über Medikamente waren nur
> der Aufhänger meiner Gedanken. Meine Gedanken:
> Wir sind ein Teil der Gesellschaft, aber irgendwo
> immer stärker abhängig und ohne Wertung befinden
> wir uns aufgrund unseres Handicaps
ohne
> Hilfe nicht in der Mitte der Gesellschaft. Eher am
> Rand werden wir uns dann wiederfinden. Erst die
> Hilfe von außen und eigenes
zusätzliches
> Engagement gibt uns die Chance einer
> gleichwertigen Teilnahme am Alltag, sprich in der
> Gesellschaft. Meine Erfahrung ist, wenn ich diese
> Interaktion, brutal als Abhängigkeit
> auszudrücken, für mich realisiere, kann ich zum
> einen meine eigene Motivation, wie viel
> Abhängigkeit kann ich noch minimieren, vielleicht
> pushen - wer ist schon gerne abhängig - und zum
> anderen kommt eine neue Perspektive hinzu, die
> mein Umgang mit meinem Umfeld vielleicht
> beeinflussen kann. Informationen und dies
> möglichst vollständig, sind das A und O jeder
> Handlung.
Ich sehe Autonomie und Abhängigkeit eher als Kontinuum, vergleichbar mit Gesundheit und Krankheit. Würde ich die totale Autonomie anstreben, ginge es mir nicht gut, wie dem Robinson bevor ihn Freitag fand. Der Mensch ist wohl ein Herdentier. Würde ich die totale Abhängigkeit anstreben, sprich mich völlig der Krankheit ergeben oder mich voll und ganz dem Mainstream hingeben, kämen wohl zur bestehenden "Macke" noch so Einige dazu. Irgendwo dazwischen und hoffentlich nie an der gleichen Stelle wünschte ich mich.
> Und die Mitte der Gesellschaft muss nicht wissen,
> was bipolar heißt. Mich würde es an ihrer Stelle
> auch gar nicht interessieren, es ist häufig nicht
> Teil ihres Lebens. Sie sind in der Mehrheit und
> der Mittelpunkt, also machen sie die Spielregeln
> fürs Zusammenleben. Ziemlich einfach!
Wenn ich
> als Betroffener Gehör finden will, darf ich nicht
> nur passiv warten und Hilfe entgegennehmen, ich
> muss
im Rahmen meiner Möglichkeiten selbst auch
> aktiv werden.
genau, dass machen und machten hier im Forum so einige. Keiner und wirklich keiner
muss das tun, aber so einige machen das ganz freiwillig und auch nicht selbstlos schon recht lange auf den verschiedenen Ebenen der Selbsthilfe. Komm´ doch ganz einfach zu uns. Verstärkung suchen wir immer, solche Analytiker wie dich besonders gerne. ;) Wenn dein Bregen (Geist) wie es scheint auf Arbeit nicht so ganz ausgelastet ist, mach Nägel mit Köpfen.
> Für mich ist dieses Thema somit nicht abstrakt.
> Vor allem wenn ich was will, z. B. besser
> geschulte Ärzte, ist es wichtig zu wissen, auf
> was Ärzte oder dann auch Psychologen eingehen
> sollen. Ich hatte einige Psychiater gehabt, ich
> komme deutschlandweit ein bisschen rum, keiner war
> ein ausgewiesener Bipolar-Experte, aber meine
> Mitarbeit in punkto Beobachtung etc dürfte nicht
> ganz unwichtig gewesen sein, dass es nie Probleme
> gab und es sich schnell um konstruktive Gespräche
Wenn du dazu auch die Angehörigen ins Boot lässt, hat das ganze den Namen: Trialog
An dem versuchen wir uns, solange es die DGBS gibt.
LG
s.