Guten Morgen,
"Manchmal fühle ich mich wie ein Waldschrat der am liebsten in seiner kuscheligen Höhle lebt."
In diesem Satz von Turicum kann ich mich absolut wiederfinden.
Oder im Winter dann vielleicht wie eine Mischung aus Bär und Waldschrat.
Die Idee, sich wenn es draußen zu ungemütlich wird, in eine warme Höhle zu kuscheln und im Frühling, wenn die Natur er wacht und die Sonne zurück kehrt, rank und schlank zu erwachen, finde ich schon attraktiv.
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Aber davon mal ganz abgesehen ist das Thema "Reizüberflutung" eines, welches mich schon sehr viele Jahre, bevor ich überhaupt den Begriff einer bipolaren Störung oder eines manisch depressiven Krankheitsbildes kannte, umgetrieben hat.
Selbst aus der Kindergartenzeit erinnere ich mich noch gut an das Gefühl von absoluter Überforderung und eigener Unzulänglichkeit.
Ich weiß noch, dass ich meine Eltern angebettelt habe, zuhause bleiben zu dürfen...
Es ist in jedem Fall ein sehr interessantes Thema und ich bin allen dankbar, die hier ihre Erfahrungen aufgeschrieben haben.
Mir geht es so, dass ich leider meistens wie so viele andere zu spät bemerke, dass die Reizüberflutung bereits eingesetzt hat.
Wobei das wohl ein Lernprozess ist. Gerade weil es unendlich viele Übungsfelder gibt, ist es ja eine Art "lebenslanges Training" und die Chance, die eigenen Grenzen immer früher und deutlicher zu erkennen, besteht.
Wenn die Reizüberflutung bereits eingesetzt hat, ist Rückzug auch für mich die beste Option.
Es gelingt mir zwar nicht wie Milla, in den Schlaf zu flüchten, aber den Wald habe ich direkt vor meiner Haustür.
Ansonsten hilft mir auch autogenes Training, wo sich die Grenzen zum Schlaf manchmal verwischen....
Liebe Grüße,
Miramis
Erstmals Diagnose BS im Frühjahr 2010 , bis 2012 aufrecht erhalten und mehrfach von verschiedenen Fachärzten bestätigt. Sehr starker jahreszeitlicher Einfluss, Wohnort nördlich des Polarkreises.
In dieser Zeit keine Medikation.
2012 Rückzug nach Deutschland aus dem Ausland.
In Folge schlagartige Verbesserung der bipolaren Problematik. Keine Bestätigung der Verdachtsdiagnose BS in Deutschland. Statt dessen eher "stabile langjährige depressive Phasen" bis zum Herbst 2018:
Erstmaliges Wiederauftreten einer hypomanischen oder manischen Phase in Deutschland, Dauer drei Monate, nach Einstellung mit Quetiapin 300 mg Abgleiten in eine nachhaltige Depression, Dauer 1,5 Jahre.
Seit etwa April 2020 - nach schrittweisen und fachärztlich begleitetem Ausschleichen des Quetiapin - Beginn einer hypomanischen oder manischen Phase bis Herbst. Dann Einschleichen von Lithium.
Aktuelle Medikation: 25 mg Quetiapin Retard abends
450 mg Quilonium Retard abends