Bei mir ist es genauso, Reizüberflutung hat nichts mit einer Manie bei mir zu tun, sondern passiert in meinem Alltag. Frühwarnsymptome, das ist schwierig. Man sollte sich vielleicht eher bewusst sein, was einem zuviel ist. Bei mir ist das z.b. Zugfahren, ich konnte das nie ab, es war immer ein Graus für mich. Als ich noch gearbeitet habe musste ich pendeln, insgesamt hat der Weg zur Arbeit 1 Stunde, 15 Minuten gedauert, oft länger, kam auf die Anschlusszüge an.
Nun ja, immer in diesen vollen Zügen sein, zum Teil zusammen gequetscht stehen müssen, der absolute Horror. Ich hätte auch mit dem Auto fahren können, hätte mir die Mehrkosten auch leisten können, mit dem Auto fahren ist ja immer teurer als mit dem Zug, wenn es ums pendeln geht. Da mein Mann schon immer so grün war wie Greta Thunberg heute, hatte er mir das quasi "verboten". Und da ich ja früher immer alles gemacht habe was andere mir sagten, habe ich mich darauf eingelassen. Heute ist das bei mir anders. Wenn mein Mann heute sagt, wir fahren nach Leipzig mit dem Zug, sage ich das geht nicht. Ich will mit dem Auto fahren. Ich bin auch grün eingestellt aber dann muss ich leider sagen, in diesem Fall gehen meine Nerven vor.
Mittlerweile weiß ich, dass ich mich in jedem lauten Lokal nicht wohl fühle, also gehe ich nicht mehr so viel essen. Ich gehöre einem Stammtisch an, wir treffen uns einmal im Monat, da versuche ich als Leiterin immer ein Lokal zu finden von dem ich weiß, dass es da nicht so laut ist. Aber es ist schwierig am Samstagabend so etwas zu finden, manchmal klappt es, manchmal nicht und wenn es mal wieder nicht klappt und es ist sehr laut, dann sollte ich wohl besser ab jetzt einfach gehen.
Also ich denke man muss sich dieser Situationen einfach nur mehr bewusst werden. Was halte ich aus, was halte ich nicht aus und dann danach handeln.