Hallo simon,
Quote
du schriebst:
...so war ich mir damals doch im kern näher, als in der zeit in
der alles wegtherapiert und ich im kern ruhiggestellt wurde. man darf die
gefühlswelt nicht unterdrücken!
2008 in meiner Tagesklinikzeit lernte ich meine heutige Freundin kennen, die in der Zeit Bipolar diagnostiziert wurde. Ich hörte wie ein Therapeut zu ihr sagte:
"Frau K., wir wollen nicht ihr Temperament wegtherapieren, manchmal ist es nur von außen schwierig zu sehen, was ist Temperament und was geht da schon drüber hinaus." Diesen Satz fand ich gut und auch irgendwo mutig von einem sog. "Professionellen". Meine Freudin hat ein Grundtemerament und ich kenne sie gar nicht anders und bin froh, dass sie so eingestellt ist, dass sie diese Lebendigkeit weiter behalten kann. Sie hat aber auch gelernt, sich selber da zurückzunehmen und ihren Terminplan öfters mal durchzuschauen, ob sie sich nicht zu viel vorgenommen hat.
Viele Grüße Heike
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Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.
"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 30.05.11 15:22.