Hallo Friday,
nee das hört sich überhaupt nicht kalt an. Eher, ihr habt nun einen Kat verordnet bekommen und habt nun die Zeit, Distanz und Chance zu euch selbst zurück zu finden, die Situation aus etwas anderem Blickwinkel zu betrachten und könnt dabei das schlechte Gewissen ad akta lassen. Vielleicht ganz heilsam für euch alle drei und deine Mutter nimmt vielleicht die zurück gegangene Spannung bei zukünftigen Besuchen noch wahr. Solange sie Virus-frei bleibt, sind diese ja irgendwann wieder möglich und ihr tragt euren Teil dazu bei, indem ihr jetzt fern bleibt.
Die Meldungen über infizierte Menschen in Alten- und Pflegeheimen treiben mich auch um.
Dennoch seid ihr, glaube ich froh, dass deine Mutter jetzt im Heim versorgt ist.
Ihre gesamte Pflegezeit kann man vlt. als langsamen Abschied auf Raten betrachten. Dabei schmerzt dann jeder Schritt. Das ist verständlich und sehr viel mehr noch in dieser Zeit.
Kontakt zum Heim habt ihr, den Kontakt ohne Blick und Anfassen zu/von deiner Mutter selbst stelle ich mir sehr schwierig vor.
Egal worum es sich handelt, ob Lebensende, Schule, Arbeit, Ausbildung, Geburt, Krankheitsbegleitung - immer ist dieser vertrackte Virus im Weg, isbs.wenn es sich um existentielle Situationen handelt.
Möglicherweise müssen wir lernen, in Zukunft immer wieder mit solchen mutierten Viren umzugehen und unseren Umgang mit weniger Panik und Panikmache und wenigen dafür effizienten Maßnahmen zu gestalten.
Alles Gute und bleib gesund.
s.
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reifer werden heißt,
schärfer trennen,
inniger verbinden
- Hugo von Hofmannsthal -