Saddy schrieb:
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> >
> Wie denken Betroffene denn darüber? Während der
> Manie? Ist ihnen da ihr Partner, dessen Gefühle,
> die
> Familie, die ja zwangsläufig mitleidet, egal? Mir
> ist schon klar, dass die meisten wohl danach
> große Schuldgefühle haben und sich auch schämen
> für ihr Verhalten. Ich weiß (theoretisch) schon
> auch,
> dass ein Bipolarer das, was er während der Manie
> macht, zu "normalen" Zeiten nie machen würde.
>
> Aber was hilft das dem Partner? Für mich ist das
> ein Vertrauensbruch und verletzt und kränkt schon
> sehr.
> Ich kann das nur schwer verstehen und verdauen.
> Mich würde schon sehr interessieren, was
> Betroffene
> mir dazu sagen können.
>
Hallo Saddy,
mit half damals der nachfolgene Beitrag einer Betroffnen zu ihren "Verfehlungen", wie du das bezeichnest. Es ist halt die Krankheit, und die muss man ja nicht verzeihen, sondern verstehen. Zum Glück können Frauen ihre Gefühle viel besser zum Ausdruck bringen, als das Männer zu tun pflegen. Vermutlich ist dein Freund auch mit Schuldgefühlen belastet, wenn er einsichtig wird. Gib ihm auch eine Chance.
Sie schrieb:
Wir sind seit 7 Jahren verheiratet und haben inzwischen 2 Kinder. Meine Mutter leidet seit dem ich denken kann unter der bipolaren Erkrankung, weigert sich aber bis heute zum Arzt zu gehen. In unseren 7 Ehejahren waren wirmind. 5 mal getrennt, weil ich ---jetzt ist es mir bewusst, damals war ich von meinen Gedanken überzeugt--- dachte, er ist nicht der richtige und ich brauche jemand "Besseren". Er hat immer gekämpft und meine "Phasen" abgewartet. Vor 1 1/2 Jahren war es dann so schlimm, dass ich ihn mit meiner damaligen 5 jährigen Tochter verlassen habe (bzw. er zog mit meiner Tochter weg) und ich ein halbes Jahr lang mein Leben gelebt habe...neue Liebschaft etc. Sicher dachte ich manchml an mein Kind und telefonierte auch mit ihr, manchmal weinte ich....doch ich war wie blockiert in meinen Gefühlen. Er lies es zu --- und leidete still schreckliche 6 Monate. Dann viel ich in eine Depression und mir wurde das Ausmaß bewusst...ich leide jetzt noch darunter was ich immer meinem Mann und meinem Kind angetan habe. Inzwischen wohnen wir wieder zusammen seit einem Jahr und ich beobachte mich in meiner Stimmung sehr genau. Meine "Krankheitseinsicht" kam erst mit der Depression und dem hinterleuchten meiner Vergangenheit, vorher dachte ich, dass meine Gedanken bezüglich Trennung, neue Partnerschaften ... das Wahre ist.
Es tut mir sehr leid und bitte kämpfe weiter um deine Frau, ich wünsche Dir sehr viel Kraft und denke auch mal an Dich, ich bin sicher, sie spürt es dass Du für sie da bist, egal was sie zu Dir sagt und es gibt bestimmt Momente, wo sie darüber nachdenkt...so ging es mir jedenfalls.
Viel Glück!
Übi