Hallo,
ich muss zugeben, dass ich ziemlich geschockt bin, hier in diesem Forum so viel bzw. in fast jedem
Baum was über's Fremdgehen zu lesen. Daher wollte ich gerne diesen neuen Baum starten.
Mir als Angehörige ist durchaus bewusst, dass Sexualität bei Manien ein wichtiges Thema sind. Das
habe ich leider selbst erleben müssen. Mein Freund hat in seinen Manien öfter Bordells aufgesucht ("rein
geschäftlich".......), Frauen angebaggert, Kontakte gesucht und wurde nach seiner letzten sehr heftigen,
langanhaltenden Manie sogar wegen sexueller Nötigung gerichtlich verurteilt (er wollte Sex mit einer Dame,
die angeblich zuerst wollte, dann wohl doch nicht - nachdem er sie dann auch noch beklaut hat, hat sie
ihn schließlich angezeigt). Er war in dieser Zeit "omnipotent".
Ansonsten sei es aber nie weitergegangen, behauptet er zumindest. Ich gebe mich damit zufrieden, kann
ja sowieso nichts mehr daran ändern. Ich habe ihm lediglich gesagt, dass er nun eben eine letzte Chance
bei mir hat. Nach der geringsten "Verfehlung" in diesem Punkt, werde ich mich von ihm trennen. Jetzt ar-
beite ich daran, wieder Vertrauen aufzubauen, was mir schon recht schwer fällt, da ich sowieso ein recht
eifersüchtiger Mensch bin.
Wie denken Betroffene denn darüber? Während der Manie? Ist ihnen da ihr Partner, dessen Gefühle, die
Familie, die ja zwangsläufig mitleidet, egal? Mir ist schon klar, dass die meisten wohl danach
große Schuldgefühle haben und sich auch schämen für ihr Verhalten. Ich weiß (theoretisch) schon auch,
dass ein Bipolarer das, was er während der Manie macht, zu "normalen" Zeiten nie machen würde.
Aber was hilft das dem Partner? Für mich ist das ein Vertrauensbruch und verletzt und kränkt schon sehr.
Ich kann das nur schwer verstehen und verdauen. Mich würde schon sehr interessieren, was Betroffene
mir dazu sagen können.
Ich danke auf jedem Fall schon jedem, der antworten möchte, für seinen Mut und seine Aufrichtigkeit!
Saddy