Hallo Saddy,
ich bin mal wieder schockiert, wie immer wieder hier versucht wird, den Angehörigen ihren Beitrag zum Fortgang der Manie zu unterstellen.
Faust hat das typische Verhaltensmuster in Manien gut dargestellt:
[
www.psychosoziale-gesundheit.net]
Du wirst dich damit abfinden müssen, das sowas in Manien deines Partners passieren kann. Es hat aber nichts mit dir oder ihm zu tun, da es komplett wahnhaftes Verhalten ist. Der Betroffene kann sich selber nicht dem Wahn entziehen. So gesehen haben Maniker einen Freibrief, denn man kann ihnen keinen Vorwurf aus der Sache machen. Den Angehörigen schon überhaupt nicht. Wenn man als Angehöriger das Verhalten in der Manie nicht als vollkommen krank einstuft, dann ist das fasch und man zerbricht daran.
Es ist einfach ein Märchen oder Verharmlosung, wenn man behauptet, das Verhalten, hier Fremdgehen, wäre steuerbar durch den Betroffenen. Die grausigsten Erfahrungsberichte von Betroffenen hier im Forum belegen das Gegenteil. Es ist oft reine Glückssache, wenn die Manie keine sexuellen Fehltritte mit sich bringt. Von gewolltem Verhalten kann dabei keine Rede sein. Der Mensch ist eben auch ein Individuum, aber in der Manie völlig unkontrolliert. Man kann aber sehen, dass bestimmte Charaktere, die ausserhalb der Krankheit bereits ttiefe Gefühle zeigen, in der Manie eher zum Liebeswahn neigen. Menschen, die sexuell interessiert sind, laufen in der Manie Gefahr, sexsüchtig zu werden. Einige Rauchen in der Manie endlos, andere werden zum Trinker. Alles ist möglich, aber immer gibt es die wahnhafte Verbindung zur normalen Persönlichkeit.
Kurzum, es muss uns Angehörigen gelingen, das kranke Verhalten und as normale Leben zu trennen. Das kostet Tränen, Kraft und Disziplin. Wenn man das nicht schafft, so kann man auf Dauer nicht an der Seite des bipolaren Partners bestehen. Daher werden die meisten wohl früher oder später vom Partner verlassen. Aber es gibt ja auch hier immer wieder Lichtblicke und grund zur Hoffnung.
Man kann die Trennung auf Dauer nur verhindern, wenn man die Manien verhindert. Sonst wird die Last einfach zu groß, an der wir Angehörige dann zerbrechen.
@Herrman
Lasse Dich nicht von der Krankheit kaputt machen. Oft steckt in der Ablehnung die schleichende Depression. Oder die nächste Manie rollt wieder an.
Euch alles Gute!
Viel Glück!
Übi