Re: Botenstoffe und md

14. 01. 2002 17:16
Wenn ich Angst vor Hunden habe, wird mein Körper bei einer Begegnung mit einem Hund zuviel Adrenalin produzieren, wodurch der Hund merkt, dass ich Angst habe oder er kann den Geruch nicht ab, wie auch immer, und wird mich nicht akzeptieren. Die Überproduktion von Adrenalin wird von meinem Gehirn angewiesen. Es gibt aber auch eine Möglichkeit diese Angst zu überwinden, wodurch eine Überproduktion der Botenstoffe nicht mehr stattfindet und somit das Adrenalin nicht übermäßig abgesondert wird. Was mir dabei hilft, ist Mut.

Liebe Kerstin,
diese Angst vor dem Hund wird im Stammhirn, dem entwicklungsgeschichtlich ältesten Teil des Gehirns ausgelöst. Erfahrungen und Überlegungen, Handlungskorrekturen relativieren diese Angst, oder verstärken diese. Man kann es trainieren oder willentlich beeinflussen. Soweit, so gesund.
Wenn du besoffen bist, kannst du schlecht laufen, versuch das durch Willensanstrengung zu korrigieren, dürfte schwierig werden. Besoffensein ist willentlich hervorgerufen, aber willkürlich im Zustand nicht zu korrigieren. Wenn du dir ein Bein brichst, kannst du nur humpeln, keiner würde sagen- nun lauf doch mal anständig-, oder hör auf zu jammern. Gerade die endogene Depression ist durch Psychotherapie nur bedingt zu beeinflussen, als unterstützende Maßnahme bestenfalls.
Ich bin sogar der Meinung, daß die Gruppenpsychotherapie für mich schädlich war, denn in meinem Gefühlsleben gab es keine gravierenden Punkte, die ich hätte bearbeiten müssen. Musterkindheit, gute Noten, viele Freunde. In einer Depression kann man sich gedanklich nur im Kreis drehen, was eine Aufarbeitung unmöglich macht. Ich habe aus der Psychotherapie mehr Probleme mitgebracht, als ich dort lassen konnte. Es war ein wahnsinns Druck. Später in der Einzeltherapie gab es ebenfalls kein Verständnis.

Es gibt eine jeweils auslösende Streßkomponente und dann nimmt die Phase ihren Lauf.

Ich glaube schon, daß man die Ausmaße einer Manie durch bestimmte Regeln begrenzen kann, oder familiäre Umstände die Häufigkeit von Depressionen beeinflussen. Aber diese Störung wird niemand mit Überlegungen oder Vorsätzen besiegen können.
Der Vergleich mit einem Diabetiker gefällt mir gut, er hat einen Diätplan und führt sich bei Bedarf Insulin zu, keiner würde ihn zum Seminar "Schwitzen statt Spritzen" schicken.

Also nocheinmal, diese Krankheit ist erstens genetisch bedingt, einen Gendefekt kann man nicht mental korrigieren.

Zweitens können Lebensumstände positiv und negativ den Krankheitsverlauf beeinflussen, aber nicht stoppen.

Drittens ist meine Erfahrung mit Lithium der Beweis für mich, daß Stoffwechselstörungen die Krankheit unterhalten, denn seither hatte ich keinen Anlaß irgendeine psychische Ursache für Depression oder Manie zu suchen, weil ich keine weiteren Phasen hatte. Mir tut es sogar um die vertane Energie leid, die ich in Ursachenforschung in meinem Seelenleben investiert habe.

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Botenstoffe und md

Kerstin 1683 13. 01. 2002 08:38

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