Hallo Kerstin,
Versuchen wir mal einen Brückenschlag zwischen verschiedenen Arbeitsrichtungen der Wissenschaft und dem persönlichen Erleben.
Da gibt es:
die medikamentöse Behandlung als sogenannte Phasenprophylaxe und als Dämpfung von akuten Erregungszuständen bei der Einweisung in die Klinik,
Synchronisierung von Stimmung und Antrieb durch die Manipulation von Hell-Dunkel-Fasen, wird teilweise schon in der Lichttherapie eingesetzt,
Bewältigung der Empfindlichkeiten und seelischen Verletzungen zwecks Widerstandsfähigkeit gegen Stress,
Psychotherapie als Arbeit an mir selbst einschließlich des Bewußtwerdens meiner Harmoniesucht und ihrer Neubewertung.
Das Ganze ist als Gelegenheit zur Nachentwicklung oder Läuterung zu bewerten.
Die Medikamentierung mit Psychopharmaka sollte nicht überbewertet werden. Sie kann aber durchaus unterstützende Wirkung haben und muss der Nachentwicklung nicht entgegenstehen. Das ist der wissenschaftliche Teil.
Jetzt darfst Du staunen: alles zusammengenommen und nach Jahren einer Wanderung sehe ich in mir einen anderen Menschen. Das persönliche Erleben sagt mir, dass wir beim Konzept des verwundeten Heilers gelandet sind. Das ist ein Mensch, der teilnimmt am Leiden seiner Mitmenschen, nachdem er selbst aus eigener Kraft sich aus seiner Krankheit herausgearbeitet hat. Der kann nicht anders, als die Leiden seiner Mitmenschen in sich aufnehmen, verarbeiten und damit heilen.
Gruß
Albert