KleineMaus schrieb:
Was mich jetzt interessiert: wie würdest du, bei der Frage, "wie soll ich handeln?", folgende Aspekte gewichten:
- die menschliche Vernunft
- die Religion
- die positiven und negativen Folgen einer Handlung
- die Intention einer Handlung (guter Wille)
- die Freiwilligkeit einer Handlung (absolute Freiwilligkeit)
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Hi kleine Maus,
ich werde so gut ich kann auf Deine Fragen eingehen ? zum zweiten mal, da ich ja meinen ersten Beitrag an Dich verdösbaltet hab.
"wie soll ich handeln?"
Die zehn Gebote geben da strikte Antworten. Du sollst nicht töten und Du sollst nicht / darfst nicht usw.
Jim und Du seht das für Euch eher als Vorschläge an, richtig? Das würde mit meinen Vorstellungen übereinstimmen. Meines Wissens nach, handelt es sich bei Du sollst nicht und Du sollst nicht, um einen Übersetzungsfehler. Im ursprünglichen Text heißt es, wenn Du mit Gott verbunden bist, wirst Du nicht töten.
In seiner Ursprünglichkeit werden die Gebote als Empfehlungen gesehen um das Leben genießen zu können und für sich und damit auch andere zu bereichern.
Die GfK geht davon aus, das es da etwas gibt, was dem Menschen wirklich entspricht . Was der Menschen wirklich als Glück empfindet und zufrieden macht, ist aus freien Stücken das Leben eines anderen Menschen und damit auch sein eigens bereichert zu haben.
Nicht um Bestrafung zu entgehen, oder Liebe zu kaufen, Schuld oder Schamgefühlen zu entgehen oder gelobt zu werden oder andere Versuche der Manipulation. Das ist gar nicht der Mensch.
Ein Religionsphilosoph meint, das die großen Lehren oder Religionen im Endeffekt alle sagen: ?Tue nichts, was Du nicht aus spielerischer Freude heraus tust.?
Der Mensch wird erst wirklich zum Menschen, in dem Maße in dem er sich selbst vergisst, sich hingibt an eine Sache um das Leben für sich und andere zu bereichern.
Du musst oder du sollst, nimmt das ganze schöne aus dem Prozess. Denn wenn wir ein muss im Kopf haben, nimmt es uns die Möglichkeit Dinge aus einer lebensbereichernden Energie heraus und damit auch mit Freude zu tun.
Und nebenbei sei erwähnt, das ich ?soll? nur für ein anders Wort für ?muss? halte.
Um mich der Frage zu "wie soll ich handeln?" weiter zu nähern, möchte ich erst einmal schreiben, was mir wirklich wichtig ist, um aufzuzeigen das wir Menschen frei geboren sind und WAHLMÖGLICHKEITEN haben. Wenn ich Dich richtig verstanden habe, ist Dir diese Grundannahme auch sehr wichtig.
Ich möchte von daher die Frage von "wie soll ich handeln?" umwandeln in
?Wie möchte ich handeln?
oder
Ich möchte das und das tun, weil mir das und das wichtig ist.
Adolph Eichmann, der im dritten Reich die ?Judenfrage? fast ?gelöst? hatte, antwortete Jahre später als ihm in Israel der Prozess gemacht wurde, auf die Frage der Anklage, wie er es fertig gebracht hatte Millionen von Menschen ins Gas zu schicken ehrlich:
?Es war ganz einfach, wir hatten unsere eigene Sprache entwickelt, wir nannten sie ?Amtssprache? das war alles was wir tun sollten. Wir sagten wir müssen es tun, weil es unsere Pflicht ist, so will es das Gesetz. Weil wir es ?mussten? fühlten wir uns nicht so schlecht, denn wir hatten ja keine andere Wahl.?
(die Antwort hat ihn allerdings nicht vor dem Galgen bewahrt)
Das Wort muss, ist also hervorragend geeignet um Verantwortung zu leugnen. Tatsächlich hat noch niemals ein Mensch etwas gemusst, wir Menschen entscheiden uns Dinge zu tun oder sie zu lassen. Wir sind nicht dem Diktat von ?müssen? unterlegen, ein Weltuntergang im Sinne eines erneuten Weltkrieges wird sicher nicht stattfinden weil ein ein ?Wahnsinniger? den roten Knopf drückt sondern wohl eher daran liegen, weil zu viele Menschen bedingungslos gehorsam sind, wie ich bereits erwähnte.
Muss und sollen sind wohl die gewalttätigsten Wörter die die Menschheit je hervorgebracht hat.
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Für viele Menschen ist die GfK die Quintessenz ihrer Religion. Sie bedanken sich für die neue Art der Verpackung, sagen aber auch, das es für sie nicht wirklich etwas neues für sie ist.
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Wenn ich höre ?Ich sollte wirklich mit dem Rauchen aufhören? oder ?Ich muss abnehmen? sinkt die Wahrscheinlichkeit es auch tatsächlich zu tun erfahrungsgemäß dramatisch.
Wir Menschen sind einfach nicht dazu geboren Sklaven zu sein und vor dem Diktat von sollen und müssen in die Knie zu gehen, dazu wiegt unser Bedürfnis nach Autonomie / Selbstbestimmung einfach zu hoch.
Also wie gesagt, geht die GfK davon aus, das Menschen gerne einander helfen, solange man sie nicht zwingt. Um es anderen leichter zu machen, zu sehen ?das sie dem Leben dienen können? wird von Bedürfnissen gesprochen, wenn Du dazu Fragen oder Anregungen hast gern.
ist es ist klar geworden, warum mir die
- die Freiwilligkeit einer Handlung (absolute Freiwilligkeit)
absolut wichtig ist.
Ich möchte bloß, das Menschen etwas (für mich) tun, wenn sie sich entschließen können es auch gern zu tun.
Macht ist in der GfK auch eine wesentliche Komponente. Es geht darum, wie wir unsere Macht einsetzen. Die GfK unterscheidet zwischen Bestrafender und beschützender Macht. Wenn ich ein Kind festhalte, weil es auf die Straße rennt und droht angefahren zu werden, halte ich es fest. Nicht um es zu bestrafen, sondern um es zu beschützen. Dies als Einschränkung zur absoluten Freiwilligkeit.
- die positiven und negativen Folgen einer Handlung
kurz gesagt, finde ich wie erwähnt die Frage ob unser Handeln / Unser Denken dem Leben dient oder nicht außerordentlich wichtig. In dem Falle meint ?die positiven und negativen Folgen einer Handlung? für mich genau das, auch wenn mir meine Formulierung lieber mag, weil sie für mehr Klarheit bedeutet.
Macht ist in der GfK auch eine wesentliche Komponente. Die GfK unterscheidet zwischen Bestrafender und beschützender Macht. Wenn ich ein Kind festhalte, weil es auf die Straße rennt und droht angefahren zu werden, halte ich es fest. Nicht um es zu bestrafen, sondern um es zu beschützen.
- die Intention einer Handlung (guter Wille)
ist für mich weniger wichtig, denn was nützt ein ?guter Wille? wenn man nicht mit dem Leben verbunden ist?!
Neben wir Hitler. Ist es kein guter Wille, ?Die Krebsgeschwüre aus dem deutschen Volkskörper herauszuschneiden??!
Also der gute Wille allien, bringt im zweifelsfalle niemanden etwas.
Ich denke alle Menschen wollen dem Leben dienen in dem Sinne Bedürfnisse zu erfüllen, ob man sich mit der GfK beschäftigt oder nicht, alles was jemand tut oder sein lässt, macht er schlussendlich um sich Bedürfnisse (Liebe, Selbstbestimmung, Selbstwertschätzung, Autonomie, Kreativität, Sinn, ?das Leben feiern,? Erholung, Verständnis, Verbundenheit) und viele mehr zu erfüllen, die GfK macht diesen Prozeß nur bewußter.
Ich versuche bei jedem Menschen den guten Willen, die gute Absicht zu sehen, also das Bedürfnis, völlig legitim und über lebenswichtig.
Allerdings gefallen mir die Strategien öfter überhaupt nicht, sie sind danach zu bewerten ob sie dem Leben dienen oder nicht. Die GfK sucht nach Möglichkeiten wie die Bedürfnisse aller ?Befriedigung? finden und nicht auf Kosten eines anderen Bedürfnisses gehen. Ein letzter Schritt ist schlussendlich zu begreifen, das wir niemals ein Bedürfnis auf Kosten eines anderen Menschen befriedigen können, weil wir miteinander verbunden sind.
- die Religion
finde ich weniger wichtig. Spiritualität und Orientierung und ? Vorbilder finde ich wichtig. Spiritualtät ist ein Bedürfnis das alle Menschen in sich haben und das mir auch sehr wichtig ist. Ich finde es auch wichtig an etwas zu Glauben und liebe zu leben, unter welcher Konfession ist mir gleichgültig.
die menschliche Vernunft
Die menschliche Vernunft, halte ich für sehr wichtig, es geht darum sich an etwas zu erinnern, was vielen fast ab erzogen wurde, denn was dem Leben dient oder nicht, liegt in uns, dazu brauchen wir keinen der uns sagt was richtig und falsch ist.
In diesem Sinne meine ich auch Gott ist in uns.
Auf Fragen und einen weitern Austausch mit Dir freue ich mich sehr.
LG Tobi
Wir sind alle von einer göttlichen Energie bestrahlt, diese wächst in einem Maße in der sich Menschen umeinander sorgen.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 04.10.11 19:25.