Hi Tobi,
du hast Recht: es geht in erster Linie um die Botschaft. Ich denke oft, dass die Kirche sich zuviel herausnimmt, wenn sie alles, was Jesus getan oder gesagt hat, auf sich bezieht.
Egal, ob Jesus das so gewollt hat; Fakt ist, dass sich seitdem eine unglaubliche Bewegung herausgebildet hat - der christliche Glauben. Und egal, warum oder wie, das ist doch faszinierend!
Ich kann gut verstehen, dass du dich lieber auf dich selbst als auf einen alten Mann mit weißem Bart verlässt. :-) Das ist ja auch in Gottes Sinne, zumindest, wenn man ihn so wie ich "interpretiert". Wie ich schon vorher zu Peggy schrieb, er hat uns alle Freiheiten gelassen. Wir sind dafür verantwortlich, was mit unserem Leben passiert. Ich wehre mich allerdings dagegen, dass wir einfach so - aus Zufall - entstanden sind. Da muss schon mehr dahinter sein.
Du fragst, was ich erreichen will mit meinem Theologiestudium. Übrigens, in meiner Signatur findet sich ein "w", soweit ich weiß. ;-) Ja, also, ich bin eine Frau, eine ganz junge noch, und in der katholischen Kirche ist nicht viel Platz für mich.
Das ändert aber nichts daran, dass mich die Theologie einfach wahnsinnig fasziniert. Das hat sich auch erst in den letzten zwei Jahren herausgestellt. Ich bin, sage ich mal, "normal" christlich aufgewachsen, mit Kinderkirche, Taufe, Kommunion, Firmung. Meine Oma ist Theologin, das hatte aber nie Auswirkungen auf meine Erziehung. Ich bin generell sehr frei erzogen worden, nicht nur, aber auch bezüglich der Religion. Ich hätte ohne Probleme sagen können, dass ich keine Firmung will. Ich wollte sie aber, ich habe Kirche bisher immer als etwas Positives erfahren. Bei meiner Mutter ist das anders; sie hat mir einmal erzählt, dass die Kirche (hier muss man aufpassen: gemeint ist die hiesige Gemeinde) ihr nicht besonders zur Seite gestanden hat während den schwierigen Zeiten mit meinem Vater.
Ich würde die katholische Kirche gerne verändern, ja. In der Theorie kann ich das nicht, schließlich kann ich kein Kleriker werden. Aber wenn ich einmal in der Schule landen sollte - ich studiere auf Staatsexamen - dann kann ich in der Praxis doch Einiges bewirken. Nicht zuletzt an der Art und Weise, wie Glaube und Religion an Kinder und Jugendliche weitergegeben wird. Und die sind schließlich die Zukunft einer jeden Glaubensgemeinschaft.
An der Uni zu bleiben kann ich mir auch gut vorstellen. Da geht's dann doch ein wenig an die Theorie.
Mein Traumjob wäre, zum kirchlichen Fernsehen zu kommen. Beziehungsweise allgemein in die katholische Öffentlichkeitsarbeit zu gehen. Die Kirche bemüht sich schon darum, mit den neuen Medien und dem neuen Informationszeitalter Schritt zu halten. Es ist aber nicht genug. Da müssen Leute wie ich, aus meiner Generation, kommen, und die Sache in die Hand nehmen, damit sie auch richtig ankommt. Ganz toll finde ich zum Beispiel die RTL-Bibelclips, die jeden Sonntag ausgestrahlt werden. So Sachen muss es noch mehr geben. Die Kirche MUSS praxisorientierter werden, sie MUSS moderner werden.
Was ich da für einen Anteil leisten kann, weiß ich noch nicht. Ich hoffe aber, dass es etwas Gescheites ist!
Lieber Gruß :-)
die kleine Maus
26 J., w., süddt. Raum, Angehörige, Papa bipolar seit '91
Quote
Johann W. Goethe
Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man etwas Schönes bauen.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 04.10.11 19:16.