Da steht in dem Buch "endlich. Über Trauer reden" im Kapitel "nicht ganz bei Trost" (dieser Ausspruch hat jetzt eine ganz andere Bedeutung für mich. Man spricht so manches einfach so aus, ohne sich Gedanken um den tieferen Sinn zu machen. Da steht also "..., warum Trauer das Potential für große Nähe hat: Weil Trauernde keinen Sinn für Höflichkeiten haben, erlebt man einander ungefiltert. Aber auch sich selbst tritt man ungefiltert entgegen."
Naja, ich habe doch noch Sinn für Höflichkeiten, sehr viel Sinn sogar auch dafür. Aber vorgestern ist er mir wirklich abhanden gekommen. Und gestern habe ich ihm Luft und Raum verschafft. (edit)
Am Tag der Beerdigung meiner Mutter eine Mail zu erhalten, vollgestopft mit Vorwürfen und Selbstmitleid, obwohl das Datum bekannt war, war dann einfach mal zu viel für mich. So verbrachte ich den ganzen wundervollen sonnigen gestrigen Tag in der Bude, brütend über eine passende Antwort mit entsprechendem körperlichen und seelischem Befinden. Das Beerdigungsdatum war bekannt.
Glück im Unglück: ich las die Mail erst vorgestern, weil sie, wie immer bei völlig bescheuerten Mailadressen, im Spam landet, egal wie oft ich klicke, das es kein Spam ist. Nicht auszudenken, wenn ich sie am Beerdigungstag noch gelesen hätte. Ich wusste eh schon nicht, wohin mit mir. Den nächsten Tag verbrachte ich ohnehin nur auf der Couch im Serienmarathon gucken. Ein Glück, war mir da nicht bekannt, diese Mail bereits erhalten zu haben.
Aber es spielt auch keine allzu große Rolle, ob es drei Tage vorher oder nachher geschehen wäre. Es ist in dieser Zeit passiert. Und das geht gar nicht :-(
Alles Gute
Friday
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Nicht alles, was schwankt, ist bipolar.
Hätte ich die Kraft nichts zu tun, ich täte nichts.
Man muss sich von sich selbst nicht alles gefallen lassen.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 11.02.23 20:06.