Ja, wir waren noch rechtzeitig da, er konnte noch registrieren,
das wir da waren, aber nicht mehr sprechen. Aber mit den Augen
und Handdruck trotzdem noch was "sagen".
Am gemeinsten ist, das man die Beatmung abschalten lassen muss,
weil es einfach der letztmögliche Akt der Liebe ist, wenn man die
Gesamtsituation kennt. Diese "Perversion", das ein Akt der "Tötung"
gleichzeitig ein Akt der Liebe ist, ist mir nicht fremd, auch im übertragenen
Sinne, aber leicht fällt es einem trotzdem nie. 3 Stunden nach unserem
Eintreffen ist er dann gestorben.Er hat es nun geschafft und ist auf
"der Lichtung am Ende des Pfades" (ich finde diese Umschreibung
wunderschön und sehr tröstlich). Ich habe ihm meine Liebe mit auf
den Weg gegeben, möge er dort seinen Frieden finden,
All das andere fange ich morgen an zu regeln, erst die Beerdigung, dann
die ganzen finanziellen Dinge, am Schluss die Räumung und den Verkauf
der Wohnung und wenn das alles dann durch ist, hoffe ich, das ich dann
nicht auch durch bin.
Das alles ca 300km entfernt liegt, macht es nicht leichter, aber wie sagen
wir im Norden ja immer ? Watt mutt, datt mutt.
Ich hab (hoffentlich alle) Papiere mitgenommen, so das ich mich erstmal
ein paar Tage da durch wühlen werde und dann hoffentlich weiss, was wie
zu regeln ist. Bislang bezogen sich meine Erfahrungen auf zu einer Beerdigung
zu gehen, nun lerne ich auch eine zu organisieren und das ganze drum rum
in geordnete Bahnen bringen.
Ich hoffe, das ich nun etwas Schlaf finde, es war doch ein langer und
anstrengender Tag und morgen dreht sich die Welt dann wieder ein Stück
weiter, wie sie es immer schon tut.
lg
zuma
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Wenn dich der Mut verlässt, gehste halt alleine weiter.
Und wenn du deinem Gefühl folgst, nimm deinen Verstand mit.
Wenn du nicht weißt, wohin du willst, ist es egal, welchen Weg du nimmst.
Wissen nutzt nur wenn man es anwendet.
Vielleicht wird alles vielleichter