Hallo Wheely,
du beschreibst dein Dilemma ganz treffend und nachvollziehbar, finde ich.
Wie lange ist es her, seit du 19 warst?
In den letzten Jahren hat sich der Umgang mit Suizidalität auch dank Forschung verbessert, so im Schnitt, im Einzelnen schwer zu sagen. Auf jeden Fall ist es höchst unprofessionell nicht jede Äußerung in diese Richtung ernst zu nehmen. Die Diagnostik, die Gefahreneinschätzung ist sehr viel konkreter geworden, verfeinerter und lässt Rückschlüsse zu. Danach könntest du vlt. mal fragen, dir diese dann erklären lassen und möglicherweise auch nach einer gezielten Therapie fragen, denn leben willst du ja.
Ich hatte einen Versuch mit MItte 20, war schwer enttäuscht als ich realisierte, dass ich noch lebte. Danach nicht wieder. Ich wurde damals nicht darauf konkret angesprochen in der Klinik, die Angehörigen wurden ebenso gebrieft und waren wohl auch unsicher, nicht darüber zu sprechen. Was für ein Quark. Gesprochen habe ich dann erst Jahre später darüber, zum Glück. Mit Lithium habe ich ein Jahrzehnt später begonnen. Es half nach einigen Jahren auch gegen Depressionen, oder besser gesagt gegen den Trend dahin. Ich hatte damit eine Plattform, mich mit dem Lebensmüden, suizidalen Stimmungen und mitunter auch solchen Gedanken auseinanderzusetzen.
Trau dich, dich einer Fachkraft anzuvertrauen, könnte auch erstmal jemand aus dem Ehrenamts- oder Selbsthilfebereich sein.
LG
s.