einen schönen Advent an Alle,

am Freitag hatte ich ein längeres Telefonat mit meiner Psychiaterin. Ihr war nicht bewusst, dass ich Lithium schon über 18 Jahre einnehme. Wir sahen uns die Tendenz der GFR-Werte seit 2012 an. Diese ist sinkend. Darüber waren wir uns einig, auch wenn sie mal über 2 oder 3 Jahre +/- 5 Punkte waren.

Ergebnis: ich gehe langsam aus dem Li ganz raus. Glücklicherweise bin ich schon in den letzten Jahren sehr langsam runtergegangen. Jetzt nehme ich erstmal nur noch eine halbe Tablette Quil. ret. abends und lasse die andere halbe morgens weg.
Mitte Januar haben wir das nächste Gespräch und besprechen, ob ich anschl. die letzte halbe erstmal jeden 2. Tag nehme und später gar nichts mehr.
Ersatzprophylaxe erhalte ich erstmal nicht. Sollte was im Anmarsch sein, werde ich Quetiapin auch tagsüber nehmen und ggf. abends aufdosieren.

Zur Frage, ab welchem GFR Patienten geraten wird, Li auszuschleichen, konnte keine absolute Antwort gegeben werden, da es individuell abhängig ist. Einige nehmen Li weiter bis zum GFR von 30, weil sie anders nicht klarkommen.
Zur Frage, wann man mir vorgeschlagen hätte, Li auszuschleichen, sagte sie, in der nächsten Zeit.

Ich denke, man muss aufpassen, dass von ärztlicher Seite aus, den Organen bei entspr. Einschränkung einen höheren Wert zugewiesen wird und nicht auf Teufel komm raus der Psyche sämtlicher Vorrang eingeräumt wird.
Beides ist wichtig. Die Organe dürfen nicht hintenüberfallen.

Sie fragte mich noch, wie ich mit dem Li isg. zufrieden war. Meine Antwort: die große Liebe war es nicht. Gegen die Spannungszustände, Hyperakusis und sich mit den Jahren aufbauenden subtilen Ängste konnte es auch nichts ausrichten, weder mit dem Spiegel von 0,8 noch mit 0,4. Und gegen die Depressionen war es auch recht machtlos.

Alles Gute
Friday

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Nicht alles, was schwankt, ist bipolar.

Hätte ich die Kraft nichts zu tun, ich täte nichts.

Man muss sich von sich selbst nicht alles gefallen lassen.