...
>Läßt diese Aussage nicht folgende "Entschuldigung" zu?
>Es ändert sich nur etwas, wenn sich die anderen ändern?
Hallo Wolfgang,
im System gesehen: JA - aber nicht als Entschuldigung sondern als Negativerfahrung.
Das würde bedeuten, dass derjenige, der diese Erfahrung macht, irgendwann aus diesem System ausbrechen sollte. Tut er es nicht, wird sich nichts ändern, weder bei ihm noch beim Umfeld.
...
>Weil sich die anderen in ihrem Verhalten zu mir nicht >ändern, brauche ich (als md) auch nichts zu ändern!
= Schuldzuweisung, Mittel zum Zweck, Verschiebung von Verantwortlichkeit gegenüber der eigenen Person auf andere,
Weg des geringsten Widerstandes, Stagnation und gewollte Handlungsunfähigkeit
...
>Aber die Umwelt ragiert vorrangig auf Basis der >bisherigen Erfahrungen. Und diese Erfahrungen sind ja >gerade im Umgang mit MDE sehr wechselhaft und oftmals >nicht gerade motivierend!
Die Umwelt setzt bestimmte Reaktionen voraus, die sie durch bisherige Erfahrungen gewohnt ist. Bleiben diese aus, bzw. verändern sie sich, beginnt die Umwelt sich ebenfalls zu verändern. Es ist mit Sicherheit schwierig, sich den Erwartungshaltungen entgegenzusetzen und nicht in alte Verhaltensmuster zurückzufallen. Es kostet Kraft, unendliche Geduld und bedarf einer ständigen Selbstkontrolle, meine Erfahrung als Angehörige.
Das Problem bei md liegt glaube ich auch daran, dass der Wunsch auf beiden Seiten besteht, ganz schnell ganz viele Veränderungen herbeizuführen. Dabei überfordern sich Angehörige und Betroffene meist völlig und brechen früher oder später zusammen.
Besser ist es zu gucken, wo man hin will und kleinere Ziele abzustecken. Drei kleine Schritte können auch ein großer sein.
Will man jedoch zur Verbesserung der Situation beim anderen etwas ändern, muss man bei sich selbst anfangen etwas zu verändern.
Bei Deinen Überlegungen gehe ich voll mit. Ich denke auch, dass Veränderungen möglich sind.
Liebe Grüße
Kerstin