Also für mich ist alles, was da steht nicht wirklich was Neues.
So gut wie alle der Fakten die aufgezählt werden sind schon über 10 Jahre alt.
Ich weiß auch nicht wie differenziert das alles ist. Z.B. wieviel leichte und mittelschwere Depressionen werden denn überhaupt Langzeitmedikation bekommen?
Meiner Meinung nach fokussiert sich auch der Artikel nur auf leichte bis mittelschwere Fälle, schwere werden oft nur am Rande erwähnt, und vor allem hat er wenig mit der bipolaren Störung zu tun. Warum?
Ich weiß nicht, ob ich mich damit zu weit aus dem Fenster lehne, aber bis auf ein paar Ausnahmen kennen alle Bipolare wiederkehrende schwere Depressionen, die wesentlich schwerer zu behandeln sind und keiner so wirklich gute Lösungen kennt, vor allem bei ernsthafter Suizidalität. Auch diese dort vorgeschlagenen helfen in den Fällen nicht immer, aber sollten natürlich versucht werden.
Das einzig halbwegs aktuelle, was dort erwähnt wird ist der stetige Anstieg der Verschreibungen über die letzten Jahrzehnte bis jetzt. Warum das so ist wird eigentlich nicht beantwortet und da ist es meiner Meinung nach sinnvoller anzusetzen, als mit Auflistung von uralten "Fakten" über ADs. Wie sieht es denn mit Ärzten in Praxen und Kliniken aus, die sich nicht an Leitlinien und Empfehlungen halten, bzw. ausreichend informieren? Es gibt nämlich durchaus auch "Fakten" wie lange ADs bei Depressionen in unterschiedlichen Fällen eingenommen werden sollten und dann auch wieder ausgeschlichen werden können. Wird sich daran gehalten, werden Patienten wirklich professionell und korrekt beim ausschleichen unterstützt und beraten? Wie sieht es denn mit der Gesellschaft aus, deren Leben immer stressiger wird, obwohl Lebensqualität und teilweise sogar Arbeitsmenge sinkt?
Irgendwie hat die Stellungnahme jedenfalls für mich kaum Mehrwert zu dem, was sonst schon so geschrieben wurde.
Gruß,
roobb
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 10.09.19 19:43.