Hallo.
möchte noch etwas dazu schreiben.
Ich verstehe dIch Martin, dass du dich nicht gerne in eine Diagnose zwängen lassen willst. Schon gar nicht, wenn dir in Jugendjahren ADHS sozusagen fremdbestimmt diagnostiziert und womöglich über dich hinweg behandelt wurde.
(wo eben man auch ja weiss, das das damals noch sehr unerforscht und zum Teil sehr komische Überzeugungen zur Behandlung bestanden.)
(abgesehen davon, dass es einem als Jugendlicher so oder so kränken kann, wenn das Verhalten einseitig in Frage gestellt wird, und dadurch zum Teil auch andere Misstände irgendwie dadurch kaschiert werden. Und zum Teil eine Diagnose wie ADHS für alles hinhalten muss)
ZU deiner FRage, ob du bipolar bist, /sein könntest:
Ich denke, dass ADHS und Bipolr rel. häufig komorbid auftreten.
Ebenso wie Depressionen bei ADHS häufig einfach Spätfolgen sind..etc.
Was der Vorteil einer korrekten Diagnose sein kann.
Zum einen kommen dadurch Medikamente spezifischer zum Einsatz.
Ob man die Medikamente dann nehmen will oder nicht, ist ein freier Entscheid.
Für mich hab ich einfach gemerkt, das es fast wichtig ist, Medikation eher frühzeitig auszuprobieren. Da jeder anders reagiert, und allgemeingültige Ansätze zwar einem bestimmten Anteil der Betroffenen helfen, nur weiss man das nicht vom Schiff aus, ob man zu der gRuppe gehört. UNd wenn es einem sehr schlecht geht, und man muss danndiese Mediversuche machen, kann es dauern.
Und dann muss man eh noch die optimale Wirk- Dosis erkunden. (z.b. das es wirkt, aber einem nicht platt macht etc., resp. bei den NL kann es recht arg sein, wie man dann verladen ist, das ist nicht optimal, und da eben die eignen Reaktionen auszuprobieren, das dauert .)
Der VOrteil ist einfach, wenn es dir schlechter geht, oder du aufzudrehen beginnst, etc. wenn dU weisst welche Medis dir wie helfen, kannst du da rel. schnell reagieren.
Also muss man eigentlich in besseren Zeiten vorkehren was einem in schwereren Zeiten helfen kann.
Zyklothym schrieb in einem sehr guten Post, ungefähr sinngemäss dass er für sich nicht zögerlich oder zimperlich
medikamentös Gegensteuer gibt.
Ich mache das ähnlich, bei mir gibts ZUstände, da geb ich dann medikamentös Gegensteuer. und zwar früh. Ich möchte möglichst in der Normalität bleiben. (auch bei Suizidgedanken).
Zum Teil mit NL, ich nehme eine niedrige tägl. Dosis, und bei Bedarf nehm ich mehr (wenns eher Richtung Reizüberflutung /Psychotisch geht). Dann hab ich noch Benzos, die nehme ich wenn die Angst zu stark im Vordergrund ist.
(Allerdings hab ich anscheinend kein grosses Suchtpotential , sonst ist das mit den Benzos kritisch.)
Ich nehme also eher geringe Dosis Medikamente, eine niedrige Dosis NL und neu ein AD.
Und als wirklich erfreuliche Wirkung sind zurzeit die Suizidgedanken praktisch weg.
(hatte die vorher jahrelang überdauernd, mit Phasen wo sie stark waren.)
Ich finde das muss jeder selber wissen, iCh lasse mich auch nicht medikamentös verladen,
Was im mOment im Alltag schwierig ist, da ich scheinbar noch recht dünnhäutig und eher rasch reizüberflutet bin.. und entweder nehme ich höhere Dosis und bin verladen, oder ich arrangiere mein Leben so, dass ich mit geringerer Dosis, nicht verladen klarkomme.
Mir sagte meine Therapeutin, bei mir dürfe nun einfach in nächster Zeit nicht wieder eine Katastrophe passieren..
da ich noch sehr dünnhäutig bin..Wenn nun wieder was wirklich Schweres passieren würde, dann ist für mich klar, sofort rauf mit den Medis. DEnn dann bin ich wirklich gefährdet abzudrehen.
Ich wünsche dir, das du gelassen an das Thema rangehen kannst, und dir das rausfinden kannst was dir hilft.
(bis man das raus hat dauert das , drum, eine gewisse *Probezeit* muss man da in Kauf nehmen.)
Ich wünsche dir kluge Entscheide.
lg tschitta