Hallo Cordi,
was ich bei dir (du bist damit aber nicht die einzige hier im Forum) absolut nicht verstehen kann, ist die Art und der Inhalt der Fragestellung:
Als ich in meiner letzten schwereren Depression steckte, wollte ich da nur schnellstmöglich raus, weil ich die Schmerzen und die Suizidgedanken nicht mehr ertragen konnte.
Und auch jetzt, nachdem ich seit fast 4 Jahren (mit Medikamenten und ohne jede Therapie) stabil bin, habe ich noch immer die Gedanken bloß nie wieder so eine Hölle durchleben zu wollen.
An Medikamenten gezweifelt oder mit diesen rumgespielt, habe ich auch sehr häufig, aber immer nur in hypomanen Phasen oder wenn ich komplett instabil war.
Aber vielleicht bin ich ja auch bloß ein Weichei, das grundsätzlich nicht gerne leidet und Schmerzen erträgt, wenn es nicht unbedingt sein muss, und bin deshalb offener auch für Medikamente.
Zu den anderen Therapien:
Wie schon einige hier vor mir schrieben, habe ich mit diesen (wenn überhaupt und dann auch nur vorübergehend) Erfolg gehabt, wenn ich an diesen unter stabilen Bedingungen teilgenommen habe, d.h. Achtsamkeit oder Autogenes Training konnte ich weder im depressiven noch im hypomanen Zustand durchführen. Das selbe galt für Verhaltenstherapie- egal ob im Einzelgespräch oder in der Gruppe.
Darum stehen für mich Medikamente und Therapie auch nicht gleichwertig auf einer Stufe: Die Medikamente setze ich im Akutfall sowie zur weiteren Phasenprophylaxe ein, und die Therapie, wenn man denn eine wirksame gefunden hat, ist ein optionaler Begleiter der Prophylaxe.
Kann natürlich bei jedem anders sein, vorallem wenn derjenige keine schlimmen Depressionen (oder Manien) kennt. Bei mir ist es jedoch genau so.
Viele Grüße
Mezzo
1.250 mg Valproat, 40 mg Fluoxetin & 60 mg Medikinet Adult