In meinem Fall: 99% Fluch, 1% Segen.
Auf die weningen Hochs hätte ich gut verzichten können, wenn mir dafür die Depression ersopart geblieben wäre.
Allerdings hat mich die Krankheit gnadenlos und unentrinnbar dazu gezwungen die Selbstreflektion zu lernen. Der harten Wahrheit ins Gesicht zu schauen und es auszuhalten, wenn sie wehtut. Und die Wahrheit tut oft weh.
Ob ich das auch gelernt hätte, wenn ich nicht bipolar wäre? Ich weiß es nicht. Vielleicht ja, aber wahrscheinlich nicht so gründlich.
In gewissem Sinne hat mich die Krankheit also auch Mut gelehrt, mich abgehärtet, und das ist mir schon wertvoll.
Ob das aber auch ein "Segen" ist? Ich weiß es nicht.
Letzten Endes ist es mir auch nicht sonderlich wichtig, zu wissen "was" die Krankheit ist. Ich hab sie so oder so und muss damit leben.
Da kann sie Segen oder Fluch sein, in beiden Fällen würd ich ihr am liebsten nen Arschtritt verpassen.
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Von Aschenputer bis Napalmdrossel.
Männlich, 37, Bipolar 2, Pregabalin 150mg