Hallo Madame X,
sich als Ziel zu setzen "ich will überhaupt kein Gedankenkreisen mehr haben" ist vielleicht unerreichbar. Ein erreichbares Ziel könnte sein, es auf ein erträglicheres Maß begrenzen zu können, oder ab dem 4. Tag ein erträglicheres Maß zu erreichen. Das sind nur Beispiele.
Aber anzuerkennen, dass einen etwas belastet und das auch seine Berechtigung hat anstatt gegen Windmühlen ankämpfen zu wollen, dabei kannst du einfach nur verlieren.
Bei manchen Begebenheiten denke ich heute "ok, das belastet mich, das beschäftigt mich mehr als mir lieb ist. Aber vor 20 Jahren hätte ich mit all meinen Gefühlen unter der Decke geklebt. Und heute ist das schon viel besser geworden wenn auch nicht total gut." Ich komme schneller wieder raus aus dem Kreisen-Dilemma, lasse Ablenkung zu, und oft geht es auch nicht mehr so tief rein. Wenn ich das auch nicht in allen Fällen hinkriege, aber besser ist es geworden.
Nun sehe ich es auch iwie als natürlich an, dass Konflikte mit den eigenen erwachsenen Kindern einen eher plätten als der Konflikt mit einem entfernten Bekannten. Emtionale Verbundenheit schafft natürlich auch mehr Nähe zur eigenen Verzweiflung, Wut, Verletztheit, Enttäuschung usw.
Da ist sicherlich das Thema Loslassen ein ganz großes, was einfach nicht kleinzukriegen ist ;-)
Alles Gute
Friday
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Nicht alles, was schwankt, ist bipolar.
Hätte ich die Kraft nichts zu tun, ich täte nichts.
"Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel" (Helmut Schmidt, Bundeskanzler 1974 - 1982, verstorben 2015 im Alter von 96 Jahren)