Hallo c_hris,
mehrfacher Wechsel der Episoden innerhalb eines Tages – krass. Medikamentöse Einstellung sicherlich sehr schwierig.
ADHS? Interessant. Ich merke bei mir seit Jahren nämlich – vor allem im Job – mir fällt es schwerer und schwerer mich auf eine Tätigkeit lange zu konzentrieren. Dadurch leidet die Organisation meines Arbeitsplatzes sehr. Ich springe gedanklich hin und her und führe nicht wirklich etwas zu Ende. Das ist schon meinen Kolleginnen aufgefallen. Im Privaten ist auch die Planung von größeren Vorhaben – eine kleine Renovierung im Haus o. Ä. – Stress pur für mich. Ich weiß dann immer nicht, wo ich anfangen soll, in welcher Reihenfolge was zu besorgen ist usw. Mir ist bewusst, ich habe mit den Renovierungsplan begonnen, ich muss den auch zu Ende führen. Aber ich kann einen durchdachten Plan nur mit allergrößter Mühe niederschreiben. Aber innerlich entsteht dann so ein krasses Gefühl der Einengung und Überforderung, dass ich kurz davor bin alles hinzuwerfen. Ist noch jemand bei der Planung dabei, der „dazwischenfunkt“ werde ich sehr gereizt und ungeduldig. Im Nachhinein tut es mir leid. Diese Eigenschaften muss ich mir unbedingt irgendwie „abtrainieren“ bzw. behandeln lassen.
Kann man eine ADH-Störung als Erwachsener haben ohne es als Kind gehabt zu haben?
Bei den zwischenmenschlichen Kontakten fühle ich mich ab und ein wie ein Autist. Es sei denn, ich habe eine manische Episode.
Wie gehst du damit um – ich mein, hast du enge Freunde? Ich habe ein paar enge Freunde, aber ich merke in den schlechten Phasen, dass es mir fast schon egal ist, ob ich die sozialen Kontakte pflege oder nicht. Das geht teilweise über Monate so. Mir ist auch bewusst, dass da irgendwann gar keine Kontakte mehr sind, wenn ich so weitermache.
Ich danke dir vielmals für deine sehr detaillierten Ausführungen! Das hilft mir echt sehr :)