Hallo Alex,
ich kenne so ein Liebeschaos sehr gut. Ich hasse Dich, verlass mich nicht. Meine letzte starke Verliebtheit
hat mich direkt in die Manie befördert, neben anderen Stressfaktoren.
In der Depression habe ich dann alles komplett infrage gestellt und wollte nur noch weg. Ich will da nicht so
sehr ins Detail gehen, aber es war sehr kräftezehrend, natürlich auch für meinen Partner und noch dazu,
das Umfeld auf beiden Lagern, das auch noch munter reingeredet hat.
Den ersten Rausch der Verliebtheit kann einem niemand mehr nehmen und ich wollte immer mehr davon.
Wenn dann der manchmal graue Alltag kommt, fühlt es sich eigenartig an und ich sehne mich wieder nach dem
1. Rausch.
Ich glaube auch, dass das nur ein Arzt abklären kann, ob Deine Schilderung borderline schon ist. Meine Ärztin hat mir bezüglich meiner Nachfrage, ob
ich eventuell Borderlinerin bin, gesagt, dass sich beide Krankheitsbilder, also borderline und bipolar sehr
ähneln.
Ich bin dankbar dafür, dass ich überhaupt Gefühle habe. Das war auch schon einmal anders. Da war alles
komplett auf null gefahren, für einen langen Zeitraum.
Ich erstrebe heute ein gesundes Mittelmaß. Manchmal über den Wolken schweben, aber immer noch ein
Bein auf der Erde verankert halten.
Verlustängste, Angst vor dem Alleinsein und manchmal sehr nervige Eifersucht können mich zum Dämon
mutieren lassen.
Verhaltensrückfall eben. Ich gehe dann in die Aktivität. Putzen, laute Musik hören, Unkraut zupfen, was
auch immer und dann fahre ich wieder runter und kann mich gegebenenfalls hinterher entschuldigen.
Manchmal habe ich den Eindruck, ich giere nach Drama. Wenn alles so richtig schön harmonisch ist,
wird es mir ein wenig öd und wumms ist Drama da.
Ich mag ja sehr gern ehrliche Beiträge und Deiner war sehr authentisch.
Lieben Dank
Turicum