wenn man schon jahrelang immer reflektierter mit der Erkrankung umgeht, lässt sich schwer sagen, was wem oder was geschuldet ist.
Meine Erfahrung, auch im Umgang mit vielen anderen bipolaren Menschen, die die Erkrankung schon viele Jahre haben, ist, dass man nur eines sagen kann:
die BS verändert sich im Laufe der Jahre und Jahrzehnte. Der Verlauf bleibt nicht gleich.
Mit zunehmendem Alter kann sich verändern:
die Depressionen und /oder die werden stärker oder milder und länger oder kürzer.
Es kommen Psychosen dazu oder fallen weg.
Besondere Anfälligkeiten in bestimmten Jahreszeiten verändern sich (z.B. jahrelang höheres Risiko z.B. im Frühjahr weicht sich auf, und auf einmal ist der Hochsommer oder Herbst risikobehafteter)
Mehr oder weniger Mischphasen
Es stellt sich ein Rapid Cycling ein
Es kommen weitere Komorbiditäten dazu oder fallen weg (z.B. Angstzustände, Panikattacken, Essstörungen u.a.)
Ich bin jetzt schlappe 62. Mit 17 hatte ich die erste schwere Phase mit Wahnvorstellungen. Da war deutlich erkennbar für Eltern, Lehrer, Freunde u.a., dass etwas überhaupt nicht mehr stimmt. Da lassen sich retrospektiv betrachtet Veränderungen beim Verlauf gut nachvollziehen.
Es lässt sich für mich aber auch gut nachvollziehen, welchen "Schweinehunden" der Krankheit ich durch Strategien und ggf. Medikamentenanpassung (ist ja auch Strategie) schneller Einhalt gebieten kann oder zumindest abmildern und sich nicht hilflos ausliefern.
Alles Gute
Friday
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Nicht alles, was schwankt, ist bipolar.
Hätte ich die Kraft nichts zu tun, ich täte nichts.
Man muss sich von sich selbst nicht alles gefallen lassen.