Hallo turicum
Dass die belastbarkeit bei mir kontinuirlich abgenommen hat, kann ich ebenfalls bestätigen. Das beziehe ich vorallem auf stress. Also damit meine ich, wenn mich stress irgendwo drückt, wo vielleicht schon eine schwachstelle bastand.
Das, was du beschreibst mit der städtischen lebendigkeit, das ist bei mir vielleicht seit einem halben jahr so. Da bin ich schon überfordert von den geräuschen, dem gewusel, was ich sehe.
Ich denke ich habe mit den jahren auch viel feinere antennen entwickelt, was zwischenmenschliche beziehungen angeht. Das ist nicht nur schlecht. Wenn aus einer freundschaft eine belastung wird, erkenne ich das. Auch veränderungen in der stimmung anderer personen.
Vielleicht verhält es sich in diesen bereichen der stressenden ereignisse oder belastungen sogar ähnlich untereinander. Ich will das gut wahrnehmen können, was das mit mir macht und zu meinem schutz reagieren. Mich rechtzeitig in sicherheit bringen, bevor die stimmung kippt.
Das ganze steht in einem grossen kontrast, wie ich mich vor der erkrankung bewegen konnte und was ich an druck und stress aushalten konnte, ob von aussen oder von meinem selbst auferlegten perfektionisten streben.
Die feinfühligkeit, die mir durch die bipolare störung immer mehr auferlegt wurde führt aber auch zu einer besseren selbstwahrnehmung. Es ist zwar viel schneller genug oder auch zu viel als früher, dafür kenne ich meine grenzen besser.
Mich ärgert nur, dass die niedrige belastbarkeit schneller zum abstieg oder höhenflug der stimmung führt. Es gibt da fast kein polster, die reaktion auf veränderungen der stimmung müssen blitzschnell erfolgen und die taktik muss die richtige sein.
Mit Liebe und Ruhe betrachtet ist die Welt am Schönsten