Hi Frech,
Danke für die lange Antwort. Ich nehme jetzt etwa 1 Jahr 900mg Lithium (1-0-1) und wir haben auf 1125 (1-0-1.5) erhöht. Meine 2 wöchige leichte hoch Phase ist stetig abgeklungen und ich fühle mich wieder normal und stabil. Ich nehme weiterhin Quetiapin 50 retard (0-0-1) und Quetiapin 25 (0-0-1) kurz vor dem Schlafen. Ich muss noch mit meiner Ärztin abklären, wann und ob ich es schon wieder weglassen kann.
Langfristig ist mir klar dass ich durchgehend Lithium nehmen werden muss um Durchbrüche zu vermeiden. Mein Vater nimmt es schon über 10 Jahre und kommt damit sehr gut klar (die 20 Jahre vorher waren schwieriger). Er ist ein super Beispiel dafür, dass man mit Lithium längerfristig stabil sein kann. Ich weiß aufgrund dieses Forums und anderen Quellen dass dies leider nicht der Regelfall ist, aber bin optimistisch dass es bei mir auch so werden kann.
Ich konnte diesen leichten Höhenflug sanft landen weil ich jetzt zu den Dingen die ich mir vor dem Lithium angeeignet habe (sport, atmung, yoga, Mantras singen, Kunst... ) auch noch Diazepam und Quetiapin als Werkzeug habe. Mir ist klar dass es eine lebenslange Herausforderung bleibt mit BiPo zu leben und werde das beste draus machen. Und ich habe nicht eigenmächtig an meiner Medikation rumgeschraubt, es war in Absprache mit meiner Ärztin! Sie hätte mir kein Diazepam verschrieben, aber meinte es sei kein Problem den Rest aus Spanien zu nehmen (knapp 200mg lag 1 Jahr im Schrank und ich habe jetzt noch 30mg übrig, habe es gleich wieder ausgeschlichen)
Vielleicht werde ich eine Teilberentung bekommen (25% und erst mal 2 Jahre) die mich längerfristig entlasten könnte. Aber mir ist klar dass ich für meine Stabilität unbedingt eine Struktur brauche, eine volle Rente würde mir glaube ich gar nicht gut tun und will das ich auf keinen Fall!
Nachhaltig stabil zu sein kann man denke ich nur selbst für sich schaffen und ich denke ich bin auf einem guten Weg. Soziale kontakte und eine Arbeit oder andere Aufgaben sind denke ich sehr wichtig aber nichts worauf man sich stützten sollte. Ich habe gelernt dass und wie ich mir selber helfen kann und vor allem zusammen mit den Medikamenten hoffe ich das Glück zu haben stabil zu bleiben.
Liebe Grüße,
Matze.