Liebe Cornelia,
wieder und wieder beiße ich mir auf die Zunge, aber jetzt muss ich doch mal was sagen:
Du hast auch nicht sofort die Medikamente akzeptiert, sondern hast eine Ehrenrunde gedreht, wenn ich die alten Beiträge richtig deute.
Und es ist mir unbegreiflich, wie man so über andere urteilen kann.
"Dein Leben leben zu müssen, wäre für mich eine Strafe. Richtig schlimm."
Wieder und wieder. Und Deine Lösung für alles:
Medikamente und Psychoedukation.
Vielleicht braucht es jemanden wie Dich hier im Forum. Die beständig diesen Aspekt aufzeigt. Der ja auch seine Berechtigung und Wichtigkeit hat. Vor allem für Neue, für das öffentliche Forum etc.
Aber über das Urteilen über das Leben anderer, ich bin richtig fassungslos.
Ich finde uns allen steht Demut und Bescheidenheit vor dem Weg jeden einzelnen gut zu Gesicht. Gilt für alle Leben für alle Menschen. Immer.
Es gibt noch dazu viele verschiedene Verläufe und Ausprägungen der bipolaren Störung. Und es gibt Menschen, die kommen mit Selbstbeobachtung und Änderung des momentanen Lebens zurecht. Andere nehmen im Akutfall Medikamente und andere nehmen dauerhaft ein Medikament.
es gibt doch nicht nur einen Weg.
Und auch Du hast keine Garantie, dass Du stabil bleibst. Es ist wahrscheinlich ja und ich wünsche es Dir. Aber die Krankheit ist keine Matheaufgabe mit immer gleichen Komponenten...
Und es gibt auch Leute, die suizidieren sich, weil sie die Krankheit nicht mehr ertragen oder weil sie so depressiv sind.
Und es gibt auch psychisch kranke Menschen, die den assistierten Suizid wählen in der Schweiz oder in NL. ich hatte, meine ich sehr sicher , mal über einen bipolaren Arzt gelesen, der sich über EXIT suizidieren lassen hat, finde das aber nicht mehr wieder. Eigentlich vergisst das Netz ja nie. Es findet sich aber die Klage eines schwer bipolaren Menschen, in dessen Urteil, obwohl er den Prozess verlor, benannt wurde, das es Fälle gebe, wo auch psychisch kranken der assistierte Suizid gewährt werden müsse mit Natrium-Pentobarbital.
Es sollen nur Beispiele sein, dass es so viele Wege mit der Erkrankung gibt wie es Erkrankte gibt.
Ich wünsche mir dafür Respekt!!!
Herzliche Grüße
Fünkchen